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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:41 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 8 Minuten

Schwellenländer-Unternehmensanleihen Das Risiko von Fallen Angels ist weniger dramatisch als es scheint

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Auswirkungen für die Kapitalanlage

Über „fallen angels“ wird in der Regel viel berichtet, und die Marktkurse folgen gewöhnlich dem Muster „das Gerücht verkaufen, die Tatsache kaufen“, denn ratingsensitive Anleger versuchen, gefährdete Titel möglichst noch vor der Herabstufung abzustoßen. Infolgedessen nehmen die Bewertungen häufig bereits das neue Rating vorweg, bevor die Herabstufung stattfindet. Danach steigt der Kurs oft, da die Anleihen neue Interessenten finden. Die meisten EM-Unternehmensanleihen werden entweder von lokalen Anlegern oder Anlegern gehalten, die gezielt in Schwellenländern investieren und normalerweise nicht ratingsensitiv sind. Daher sind Unternehmensanleihen aus Schwellenländern zumeist besser gegen Abverkäufe vor der Herabstufung geschützt, denen „fallen angels“ an den Anleihenmärkten der Industrieländer gewöhnlich ausgesetzt sind. Für nicht ratingsensitive EM-Anleger könnte ein hoher Prozentsatz gemischter Besitzverhältnisse – bei denen ein Teil der Anleihen von Anlegern aus Industrieländern gehalten wird, die gewöhnlich schon ratingsensitiv sind – eine Chance darstellen, attraktive Bewertungen zu nutzen, die sich aus erzwungenen Verkäufen ergeben.

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Die Korrektur der Kreditrisikoprämien (Spreads) von EM-Unternehmensanleihen im März zeugte von einer Risikoaversion, wie sie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr zu beobachten war. Obwohl sich die Märkte seit dem März stabilisiert haben und die Spreads geschrumpft sind, nehmen die aktuellen Bewertungen immer noch negativere Erwartungen vorweg, als angesichts der Fundamentaldaten des Marktes unseres Erachtens gerechtfertigt wäre. Das gilt insbesondere für Investment-Grade-Unternehmensanleihen, wo die Spreads im Verhältnis zur Nettoverschuldung historisch weit sind.

Angesichts unserer Erwartung, dass das Risiko von Herabstufungen in den spekulativen Bereich in diesem Jahr relativ begrenzt sein dürfte und hauptsächlich vom Länderrisiko abhängt (nicht von einer systemischen Verschlechterung der Bonitätskennzahlen), erkennen wir attraktive Chancen unsere Engagements am Markt für Investment-Grade-Unternehmensanleihen von Schwellenländern zu erhöhen.

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