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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:48 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 3 Minuten

Schwellenländeranleihen IWF-Unterstützung balanciert Ungleichgewichte bei Staatsanleihen aus

Arbeitsmigranten in Indien: Staatsanleihen von Schwellenländern in Hartwährung bieten derzeit eine Rendite von rund 6,5 Prozent
Arbeitsmigranten in Indien: Staatsanleihen von Schwellenländern in Hartwährung bieten derzeit eine Rendite von rund 6,5 Prozent | Foto: imago images / Hindustan Times

Schwellenländeranleihen bieten Investoren jetzt hervorragende Carry-Trade-Möglichkeiten. Die wichtigsten Triebkräfte für die Performance der Schwellenländer stehen im derzeitigen Umfeld zwar weiter unter Druck, darunter Exporte, Öl, Rohstoffe, und Tourismus. Das außergewöhnliche Niveau der politischen Unterstützung durch globale Institutionen begrenzt jedoch das Ausfallrisiko, während die Bewertungen der Anlageklasse weiter attraktiv sind, insbesondere im Vergleich zu ähnlichen festverzinslichen Anlageklassen. Angesichts dieser positiven Faktoren hat NN Investment Partners (NN IP) selektiv einige der klassenbesten Titel aus dem Universum der Schwellenländeranleihen hinzugefügt.

Die durch das Coronavirus verursachten Fundamentaldaten zeichnen weitgehend ein dunkles Bild für die Schwellenländer, mit schwachen Aussichten für Exporte und Tourismus, verbunden mit einem im Verhältnis zur Nachfrage steigenden Ölangebot. In der Zwischenzeit hat die Emissionstätigkeit stark zugenommen, da viele Schwellenländer mit Investment-Grade-Rating große Emissionen vorgenommen haben, um den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus entgegenzuwirken. Während der Großteil der Jumbo-Emissionen bereits erfolgt ist, sieht NN IP Raum für kleinere Staaten und Quasi-Staatsanleihen, die auf den Markt kommen.
 
Doch trotz des insgesamt negativen fundamentalen Gesamtbildes trägt die Höhe der Unterstützung durch IWF und Weltbank viel dazu bei, die Bedrohungen im Bereich der Staatsanleihen aus Schwellenländern auszugleichen. Darüber hinaus ist NN IP der Ansicht, dass diese Fundamentaldaten unter den Anlegern bekannt und bereits weitgehend eingepreist sind. Insofern stellen sie kein außergewöhnliches Risiko mehr dar. „Das Hauptrisiko ist ein Anstieg der Spannungen zwischen den USA und China nach oder sogar noch vor dem Ende des Kampfes gegen das Coronavirus“, sagt Leo Hu, Co-Lead Portfolio Manager Emerging Markets Debt Hard Currency bei NN IP. „Dies wäre der ungünstigste Zeitpunkt für globale Unstimmigkeiten.“
 
Mit Blick auf die technischen Faktoren sieht NN IP Grund zur Zuversicht. Die allgemeine Stimmung der globalen Kreditmärkte ist konstruktiv, da das Vertrauen durch die Unterstützung der US-Notenbank gestärkt wurde. Das Momentum ist beständig, die Spreads haben sich mittlerweile stabilisiert, nachdem zuvor die Verkäufe der ETFs den Markt fast zum Erliegen brachten, da der Ausbruch der Pandemie zu massiven Abflüssen führte. Diese haben sich seither wieder deutlich verlangsamt, die Abflüsse sind jetzt niedrig.

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Bewertungen sind nach wie vor chancenreich

Darüber hinaus sind die Bewertungen trotz der jüngsten Rallye, die zu einer Einengung der Spreads von den höchsten Niveaus seit einem Jahrzehnt geführt hat, nach wie vor attraktiv. Staatsanleihen von Schwellenländern in Hartwährung bieten derzeit beispielsweise eine Rendite von etwa 6,5 Prozent (JPM EMBIG D Index). Verglichen mit ähnlichen festverzinslichen Anlageklassen sind die Spreads von Schwellenländeranleihen sogar interessanter geworden. Das gilt insbesondere für die Hochzinsanleihen aus den Schwellenländern im Vergleich zu ihren US-Pendants, die sich nach der Ankündigung der US-Notenbank, hochverzinsliche ETFs und gefallene Engel zu kaufen, erholt haben.
 
Leo Hu: „Hochzinsanleihen der Schwellenländer sind wahrscheinlich der am wenigsten geliebte Teil der globalen Kreditmärkte, und die Stimmung kann nicht viel schlechter werden. Der Markt hat immer mehr Ausfallerwartungen eingepreist, ignoriert aber mögliche positive Überraschungen weitgehend. Ein Aufschwung der Öl- und Rohstoffpreise könnte eine solche Überraschung sein, wenn Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht kommen. Andere mögliche positive Überraschungen sind ein günstiges IWF-Programm oder eine rasche und saubere Umstrukturierung der chinesischen Kreditvergabe.“
 
Insgesamt ist NN IP der Ansicht, dass die Ungewissheit der wirtschaftlichen Corona-Auswirkungen und die aufgeheizte Rhetorik der USA und Chinas zwar eine defensivere Risikohaltung rechtfertigen als in der Vergangenheit. „Dennoch haben wir angesichts der drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus und der beispiellosen politischen Reaktionen aller großen Zentralbanken selektiv einige der klassenbesten Titel aus dem Universum der Schwellenländeranleihen hinzugefügt“, sagt Leo Hu. „Das liegt an ihrem attraktiven Carry zu einer Zeit, in der die US-Notenbank die Zinsen auf null gesenkt hat. Carry ist ein wichtiger Bestandteil von Schwellenländeranleihen in Hartwährung. Deshalb sind wir in diesem Fall geneigt, einem bekannten Aufruf zu folgen – Keep calm and carry on.“

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