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Aktualisiert am 28.03.2017 - 17:44 UhrLesedauer: 5 Minuten

Schwellenland-Experte Prashant Khemka über Indien „Die Bargeldreform zahlt sich aus“

Indische Frauen auf einem Lkw: Ihr Heimatland erlebt aktuell eine wirtschaftliche Blütephase
Indische Frauen auf einem Lkw: Ihr Heimatland erlebt aktuell eine wirtschaftliche Blütephase | Foto: Pixabay

Vergangenen November erklärte Indiens Premierminister Narendra Modi die 500 - und 1.000-Rupien-Scheine über Nacht für ungültig. Durch diese Maßnahme sollte der Korruption im Land Einhalt geboten werden. Zudem wollte Modi die Zirkulation von nicht erfasstem Vermögen und Schwarzgeld eindämmen. Die beiden Banknoten machten zu dem Zeitpunkt 86 Prozent des sich im Umlauf befindlichen Bargeldes aus.

Angesichts der schlechten Stimmung gegenüber Schwellenländern im Nachgang der US-Präsidentschaftswahl vergangenen November und als Reaktion auf die Geldentwertung verloren indische Aktien bis zum Jahresende 2016 10 Prozent ihres Wertes. Am 26. Dezember erreichten sie ihren Tiefpunkt. Seitdem legten sie wieder um rund 16 Prozent zu. Sie werden jetzt wieder zu Preisen wie vor der Bargeldreform gehandelt, da aktuelle Wirtschaftsdaten nicht auf eine drastische Abkühlung der indischen Wirtschaft hindeuten.

Welche Auswirkungen hatte die Initiative?

Die Geldentwertung fand im Rahmen einer allgemeinen Initiative zur Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft statt. Ziel der Regierung war, Internet-Banking und finanzielle Inklusion zu fördern. Unserer Meinung nach hatte Modi damit im Wesentlichen zwei Absichten: die Reduzierung des vorhandenen Schwarzgelds und eine Verbesserung der Steuerehrlichkeit der Bevölkerung. Doch wurden diese Ziele erreicht?

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Weniger Schwarzgeld in Indien? Von wegen…

Insgesamt betraf die Geldentwertung Banknoten im Wert von 15 Billionen Rupien. Zunächst ging die indische Regierung davon aus, dass von dieser Summe 2,5 bis 3 Billionen Rupien nicht eingezahlt werden, da es den Besitzern der Scheine nicht möglich sein würde, die Herkunft dieser nicht erfassten Einkünfte zu erklären. Tatsächlich ist Medienberichten zufolge jedoch beinahe die ganze Summe eingezahlt worden. Daher scheint das Ziel, den Schwarzgeldbestand zu dezimieren, nicht erreicht worden zu sein.

Steuerehrlichkeit auf gutem Weg

Vorteilhaft ist jedoch zu werten, dass die Steuerbehörden durch die Geldentwertung umfangreiche Daten zu den Einkünften von Privatpersonen und Unternehmen erhalten haben. Infolgedessen wurden 1,8 Millionen Kontobesitzer aufgefordert, Erklärungen zu Fällen abzugeben, in denen Einzahlungen in großer Höhe stattgefunden haben.

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