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Schwellenmärkte „Nicht mit Kleingeld zufrieden geben – sondern in die Zukunft schauen“

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In welchen weiteren Ländern außer China ist der BNY Mellon Global Emerging Markets Fund investiert?

Marshall-Lee: 30 Prozent unseres Kapitals haben wir in Indien investiert, schon seit Jahren. Im Gegensatz zu China befindet sich Indien aber derzeit in einer schwachen Phase des Kredit- und Wirtschaftszyklus. Die Verbraucher haben hier oft nicht das Geld, um sich ein Motorrad oder ein Auto kaufen zu können. Wir beobachten jetzt allerdings eine allmähliche Erholung. Die Ausgangslage ist gut: Die indischen Verbraucher sind – anders als in den westlichen Ländern – nur in geringem Maße verschuldet. Die Bevölkerung ist sehr jung. Die Zahl der arbeitsfähigen Menschen in Indien wird sich in den nächsten zwanzig Jahren um 40 Prozent erhöhen, haben UN-Studien ergeben.

Alle diese Menschen werden westliche Produkte haben wollen. Die Nachfrage wird in einigen Jahren immens sein. Es ist großartig, mit welcher Vehemenz die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi daran arbeitet, die Inder in den Weltmarkt einzubinden. Es wurden neue biometrische Personalausweise mit Online-Ausweisfunktion ausgegeben, die mit Bankkonten und Smartphone vernetzt sind. Mit ihrer Bargeldreform will die Modi-Regierung den Sumpf der Korruption austrocknen. Wer eine weiße Weste haben will, muss alles auf elektronischem Weg regeln. Nicht zuletzt werden sämtliche Sozialleistungen der Regierung an die Bürger über die neue ID-Karte abgewickelt. Das alles sind sehr lobenswerte Entwicklungen.

Sie sind in China und Indien investiert, in welchen Ländern sehen Sie für Ihren Fonds weitere Chancen?

Marshall-Lee: Wir sind seit längerem an Investments in Nigeria interessiert. Wir warten hier seit drei Jahren auf unsere Chance. In den kommenden zwölf bis 18 Monaten dürfte hier ein Einstieg erfolgen, sobald sich die Währung wieder stabilisiert hat. In Malaysia hingegen haben sich viele Firmen bereits gut entwickelt, hier erwarten wir nicht mehr so hohe Zuwächse wie sie in Nigeria möglich sein werden. Wir sind stets auf der Suche nach Firmen, die uns einen Zuwachs unseres investierten Kapitals in Höhe von 50 bis 100 Prozent in den nächsten fünf Jahren in Aussicht stellen.

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