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Schwellenmärkte „Nicht mit Kleingeld zufrieden geben – sondern in die Zukunft schauen“

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Welche generellen Risiken sehen Sie für die Schwellenmärkte?

Marshall-Lee: Protektionismus und Deglobalisierung sind Gefahren, die wir im Blick haben. Aber alles ist halb so wild. Sollten die USA protektionistische Maßnahmen ergreifen, steigt die US-Inflation und die Verbraucher zwischen Detroit und San Diego werden weniger Geld für den Konsum haben. Donald Trumps Vorhaben werden also im Rahmen bleiben.

Absehbar ist, dass die US-Leitzinsen weiter steigen. Aber auch hier ist der Anstieg gedeckelt. Die Verschuldung der öffentlichen Hand, der Unternehmen und der privaten Verbraucher in den USA ist so hoch, dass die US-Notenbank den Ball flach halten wird.

Nicht zu vergessen das chinesische Bankensystem: Hier liegt einiges im Argen. Es muss China gelingen, den Turnaround von einer exportorientierten, schuldenfinanzierten Wirtschaft hin zu einem binnenmarktorientierten Modell zu schaffen.

Auch Nordkorea ist zuletzt in den Fokus gerückt. Wir hoffen sehr, dass es China gelingt, mit Sanktionen auf die Führung in Pjöngjang einzuwirken.

Ihr Fazit zu Investments in Schwellenländern?

Marshall-Lee: Vereinfacht gesagt: Schwellenländer-Assets sind derzeit niedrig bewertet, ihre abgewerteten Währungen begünstigen den Kauf von Aktien und Anleihen. Das Umfeld für Investoren ist günstig. Pluspunkte sind eine steigende Produktivität, ein dynamisches Bevölkerungswachstum und eine geringe Verschuldung. Aber es gibt einige Regionen, die man derzeit lieber meiden sollte: Die Türkei birgt Risiken, und Russland wird sich – wenn überhaupt – in den kommenden Jahren nur sehr langsam entwickeln.

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