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Schwellenmarkt China IWF fordert Privatisierungs-Offensive

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Kreditgeschenke für schwächelnde Unternehmen

Zusehends schwindet daher das Vertrauen in die Autoritäten, die noch 2008 demonstriert hatten, wie erfolgreich sie die Wirtschaft des Landes lenken und gegen Einflüsse wie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise abschirmen können. IWF-Analysten gehen davon aus, dass sich in den kommenden Jahren die privaten Geldströme abschwächen werden. Auch erwarten sie, dass die Auslandsnachfrage nachlässt.

Das größte Problem sehen Experten jedoch in den vielen staatseigenen Betrieben, die von Regierung und Banken besonders leicht Kredite bekommen und dafür im Gegenzug viele Arbeitsplätze schaffen. Diese Firmen sind in der Regel weniger produktiv als private Unternehmen und haben teilweise riesige Löcher in den Bilanzen.

„Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, muss die chinesische Führungsriege beschließen, dass schwache Firmen nicht mehr finanziert werden. Nur so kann sich Chinas Wirtschaft langfristig erholen.”

IWF-Analysten in einem China-Länderbericht

Am Tropf staatlicher Gelder

Neben dem IWF empfiehlt auch die Europäische Handelskammer, Chinas Privatwirtschaft zu stärken. „Nachdem Investitionen in private Unternehmen nachgelassen haben, hängt das Land im Moment fast nur noch am Tropf staatlicher Gelder”, warnt Jörg Wuttke, Präsident der EU-Kammer in China. Das müsse sich schnell ändern. „Im Moment bestimmt vor allem der Staat Chinas Zukunft. Der Markt steht hinten an. Das kann Chinas Ambitionen, eine Marktwirtschaft zu etablieren, dauerhaft zerstören. Der Staat sollte eine wichtige Rolle in einer Volkswirtschaft einnehmen, allerdings sollte er nicht zu viel Kapital lenken. Private Unternehmen brauchen Raum, um ihre Zukunftsstrategien zu entwerfen.“

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