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Schwere Turbulenzen trotz guter Vorzeichen Ausverkauf an Japans Börsen

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Yen als sicherer Währungs-Hafen

Die jüngsten Maßnahmen der japanischen Notenbanker, die Einführung eines Negativzinses Ende Januar, hatten indes keine weitere Abschwächung des Yen zur Folge, wie es zu erwarten gewesen wäre. Im Gegenteil: Seit Anfang Februar hat die japanische Währung gegenüber dem US-Dollar um knapp zehn Prozent aufgewertet. Denn trotz aller Probleme gelten Japan und der Yen als sichere Häfen in Zeiten großer Unsicherheit.

„Japan hat ein stabiles Bankensystem und erzielt einen Leistungsbilanzüberschuss. Das macht das Land und seine Währung sicherlich zu einer der favorisierten Destinationen, wenn das globale wirtschaftliche Glas halb leer erscheint.”

Joe Manimbo, Analyst bei Western Union Business Solutions, gegenüber Bloomberg.

Mehr noch: „In puncto Sicherheit könnte der Yen derzeit die attraktivste Währung sein“, so Bart Wakabayashi von State Street Global Markets in Tokio.

Neben seiner Qualität als sicherer Hafen stützen mutmaßlich weitere Effekte den Yen: Japanische Investoren holen angesichts der globalen Turbulenzen ihr Kapital nach Hause. Gleichzeitig lösen immer mehr institutionelle Anleger ihre Carry Trades auf: per Kredit aus Japan finanzierte Anlagen in höher rentierlichen Anlageklassen. Weil sie Yen nachfragen, um die Kredite zurückzuzahlen, entsteht zusätzlicher Aufwertungsdruck auf die Währung.

Direkte Eingriffe am Devisenmarkt?

Die mit erhöhten Schwankungen einhergehende Aufwertung ihrer Währung ist den Japanern jedoch alles andere als geheuer, hat sie doch nicht nur negative Effekte auf die Exportindustrie, sondern rückt über billigere Importe die Inflationsziele in noch weitere Ferne. Gut möglich daher, dass der japanische Staat nach Anleihe- und Aktienmärkten schon sehr bald ein neues Betätigungsfeld für sich entdeckt: Direkte Interventionen am Devisenmarkt schließt Finanzminister Taro Aso zumindest nicht aus. Man beobachte die Entwicklung und werde falls erforderlich angemessen reagieren.

Für Norihiro Fujito keine Erfolg versprechende Option: „So lange es Spekulationen über eine Intervention gibt, werden Spekulanten testen, ob die Bank of Japan wirklich handeln wird“, so der Mitsubishi-Morgan-Stanley-Mann: „Wenn sie handelt, mag das als kurzfristiges Schmerzmittel dienen, aber der Effekt wird nicht lange anhalten.“

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