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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Weltwassertag am 22. März So viel Wasser verbraucht die Welt

Solarbetriebene Wasserpumpe
Solarbetriebene Wasserpumpe: Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen ist essenziell für die Menschen, aber noch immer nicht überall gegeben | Foto: IMAGO / Xinhua

Wasser ist nicht nur elementarer Bestandteil des Lebens – es ist ein Menschenrecht. Außerdem führt uns die Ausbreitung des Corona-Virus seit über einem Jahr vor Augen, wie wichtig sauberes Wasser und angemessene Hygieneeinrichtungen für die Gesundheit sind. Speziell in den ärmeren Regionen mangelt es daran: 2,2 Milliarden Menschen weltweit haben laut UNICEF keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser, 785 Millionen fehlt es sogar an der Grundversorgung. Rund zwei Milliarden Menschen nutzen keine sicheren Sanitäranlagen.

Der Klimawandel sowie das Bevölkerungswachstum verschärfen die Probleme zusätzlich. Das sich verändernde Klima wirkt sich unter anderem auf die Niederschläge aus: Intensität, Dauer und Verteilung über die Jahreszeiten hinweg verändern sich. Dies wiederum beeinflusst die Menge und Qualität des Trinkwassers. Dadurch wird die Konkurrenz um die begrenzten Wasserressourcen noch zunehmen. Zahlreiche Menschen werden in Zukunft gezwungen sein, in andere Gebiete zu ziehen.

Zwar sind zwei Drittel der Erde von Wasser bedeckt, aber nur weniger als 3 Prozent davon sind trinkbar – und die sind regional sehr ungleich verteilt. Wasser ist daher eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können.

Weltwassertag

Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen (UN) bereits 1993 den Weltwassertag am 22. März ins Leben gerufen, der an die Besonderheiten und die Wichtigkeit der Ressource erinnern soll. Dieses Jahr steht er unter dem Motto: „Valuing Water“ („Wert des Wassers“).

Der Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene ist essentiell für Überleben und Entwicklung. Daher lauter das sechste nachhaltige Entwicklungsziel (SDG) der Vereinten Nationen: „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“. Bis 2030 soll es erreicht sein – doch aktuell sind wir davon noch weit entfernt. Der UN-Weltwasserbericht 2020 verdeutlicht, dass Wasser ein oft nicht beachteter, aber dennoch wesentlicher Faktor für das Erreichen verschiedener SDGs ist.

Wasserverbrauch weltweit

Zwar ist in Deutschland der Wasserverbrauch pro Kopf gegenüber dem Jahr 1990 deutlich gesunken. Jüngsten Daten der OECD zufolge lag er im Jahr 2018 im Schnitt bei 297.000 Litern Wasser pro Person. Gründe für den geringeren Verbrauch waren ein bewussterer Umgang mit der Ressource sowie verbesserte Technologien bei Geräten wie Waschmaschinen. Die Länder mit dem höchsten Wasserverbrauch sind Estland und die USA mit über einer Millionen Liter pro Kopf und Jahr.

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Wertschätzung von Wasser

Die wirtschaftliche Entwicklung und die wachsende Weltbevölkerung führen dazu, dass Landwirtschaft und Industrie durstiger werden und die wasserintensive Energieerzeugung steigt, um den Bedarf zu decken. Laut einem Modell des Stockholm Resilience Center können wir nachhaltig bis zu 4.000 Milliarden Kubikmeter Süßwasser pro Jahr verbrauchen – das ist Schätzungen zufolge mehr oder weniger das aktuelle Niveau. Bis 2030 soll der globale Wasserbedarf jedoch auf 6.900 Milliarden Kubikmeter ansteigen. Das geht aus der jüngsten Studie der 2030 Water Resources Group hervor.

Der Wasserverbrauch eines T-Shirts

Wir verbrauchen Wasser aber nicht nur, wenn wir duschen, baden oder Wäsche waschen. Zum Beispiel steckt literweise Wasser in unserem Kleiderschrank: Jeder von uns hat wahrscheinlich das eine oder andere T-Shirt aus Baumwolle. Viele denken vielleicht nicht groß darüber nach, woher es stammt und welche Schritte es durchlaufen hat, bis es schließlich im Geschäft lag oder per Online-Versand angeliefert wurde. Und auch der Gedanke, dass dabei jede Menge Wasser notwendig war, dürfte nur wenigen gleich in den Sinn kommen.

Da Baumwolle in unseren Breitengraden nicht gut gedeiht, wird sie in anderen Ländern angebaut und durch die globale Arbeitsteilung auch anderswo verarbeitet. Das Wasser, dass für die Produktion benötigt wird, wird auch virtuelles Wasser genannt. Alles, was bei der Herstellung eines T-Shirts an Wasser verbraucht wird, fließt hier mit ein.

Im Falle der Baumwollproduktion umfasst das sowohl die Bewässerung der Felder, die Reinigung der Baumwolle sowie die anschließende Veredelung der Stoffe. Inklusive sämtlicher Arbeitsschritte werden für die Herstellung eines T-Shirts durchschnittlich 2.700 Liter Wasser genutzt. Zum Vergleich: In eine Badewanne passen 150 bis 180 Liter Wasser. Also sind dafür knapp 18 Badewannen voll mit Wasser notwendig.

Diese Zahlen und Fakten machen deutlich: Es muss noch viel passieren, um das sechste der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen und bis 2030 alle Menschen mit sauberem Wasser und sanitären Anlagen zu versorgen.

Ins „blaue Gold“ zu investieren ist daher nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern könnte auch im Hinblick auf die Rendite alles andere als ein Sturm im Wasserglas sein.

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