Spaniens Aktienmarkt Potenzial für weitere Erholungsfortschritte
Analysten der Deutschen Bank haben vor wenigen Tagen zum Einstieg in spanische Aktien geraten. Nach Meinung der Analysten sei das Risiko der Abspaltung Kataloniens wieder gesunken. Madrid hatte zuletzt wieder das Heft des Handelns übernommen und drei Wochen nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsvotum in Katalonien mit der Entmachtung der Regionalregierung in Barcelona begonnen: Das Kabinett in Barcelona wird entlassen. Binnen sechs Monaten soll eine Neuwahl stattfinden.
Nachdem das Risiko eines Auseinanderbrechens Spaniens zunächst vertagt ist, sehen die Analysten der Deutschen Bank vorerst wieder steigende Kurse an der Börse in Madrid: „Wir glauben, dass sich der spanische Aktienmarkt in den kommenden Monaten im Vergleich zu anderen europäischen Börsen besser entwickeln wird.“
IBEX 35 mit elf Prozent im Plus
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Trotz der sehr angespannten politischen Lage auf der Iberischen Halbinsel, deren Ausmaß historische Dimensionen angenommen hat, ist der Iberia Index (IBEX 35), Leitindex der Madrider Börse, seit dem Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober lediglich um rund ein Prozent gefallen.
Auf Sicht von drei Monaten verlor der Index 2,3 Prozent. Auf Jahressicht steht der Index mit immerhin rund elf Prozent im Plus. Zum Vergleich: Der EuroStoxx 50 hat binnen Jahresfrist 16,7 Prozent zugelegt. Der DAX kommt im selben Zeitraum sogar auf 21 Prozent. Im Vergleich zu Italien hingegen ist das spanische Aktienbarometer sehr deutlich unterlegen: Der MIB legte um 30,7 Prozent zu. Besser hat sich der IBEX 35 etwa gegenüber dem britischen FTSE (+7,7 Prozent) geschlagen.
Der IBEX 35 enthält die 35 wichtigsten Unternehmen Spaniens. Unter den nach Marktkapitalisierung ersten drei Aktienunternehmen rangieren der Finanzdienstleister Banco Santander mit einer Indexgewichtung von 15 Prozent, der Textilkonzern Inditex mit einer Gewichtung von 12,5 Prozent sowie der Telekommunikationsriese Telefónica (9 Prozent). Auffällig ist die Anzahl spanischer Banken im Index, insgesamt sechs Finanzinstitute sind enthalten.
