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Riester-Rente „Sparer müssen den Schaden ausbaden“

Großvater mit seinen Enkelkindern
Großvater mit seinen Enkelkindern: BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter übt Kritik an der Bundesregierung. Mit der Riester-Rente in ihrer aktuellen Form könne das Vermögen bis zum Ruhestand nicht ausreichend wachsen | Foto: IMAGO / Westend61

„Die Bundesregierung hat ihr Versprechen gebrochen, die private Altersvorsorge in dieser Legislaturperiode zu reformieren.“ BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter findet in seinem Standpunkt deutliche Worte – wohl nicht zufällig kurz nachdem bekannt wurde, dass sich die Fondsgesellschaft DWS von der Riester-Rente verabschiedet hat. Richter spricht von einer „politischen Entscheidung, die Folgen hat: Anbieter ziehen sich vom Markt zurück, Sparer stellen ihre Sparbemühungen ein“. Davor habe man oft gewarnt und die Konsequenzen seien allen Entscheidungsebenen bekannt gewesen.

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„Doch parteipolitisches Taktieren war offenbar wichtiger als die Interessen von Millionen Riester-Sparern, die angesichts anhaltend niedriger Zinsen weiter das Nachsehen haben“, sagt Richter. „Während Wissenschaftler, Verbraucherschützer und Anbieterverbände eine Abkehr von der 100-Prozent-Beitragsgarantie forderten, konnte der Finanzminister nicht davonlassen. Wohlwissend, dass der Garantiezwang die Riester-Sparer seit Jahren unnötig Rendite kostet und für die Anbieter zu viel Eigenkapital bindet.“ Ein reformiertes Standardprodukt hätte zudem für Bestands- und Neukunden die Verständlichkeit der Riester-Rente erhöht und Kosten reduziert. Stattdessen wird nach den Worten Richters durch verschleppte Reformen das Vertrauen in renditestarke Anlageprodukte kontinuierlich geschwächt. „Es sind die Sparer, die den Schaden langfristig ausbaden müssen.“

„Die Aufgabe bleibt: Wer die Altersvorsorge zukunftsfest machen will, braucht ein Gesamtkonzept“, betont der BVI-Hauptgeschäftsführer. Eine tragfähige Lösung erfordere, die gesetzliche Rentenversicherung um eine kapitalgedeckte Komponente zu ergänzen. „Flexible Garantien müssen im Niedrigzinsumfeld Bestandteil der geförderten Altersvorsorge sein. Es ist auch höchste Zeit für eine Entlastung der Kleinsparer. Unsere Vorschläge liegen längst auf dem Tisch.“

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