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Staatlicher Pensionsfonds Norwegen Zeit für Gewinnmitnahmen und Neupositionierungen

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„Antizyklisches Investieren ist Teil unserer Investment-Strategie“, erklärt Fondschefin Olaug Svarva den Schritt. „Unsere überdurchschnittlichen Renditen erzielen wir nachhaltig, indem wir uns immer wieder gegen den Markt stellen, wenn wir die Zeit dafür gekommen sehen“, so die 60-Jährige. „Wir kaufen uns zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Markt ein, wenn viele Anleger nur noch Risiken sehen.“

„Die Risikoaufschläge sind derzeit nicht besonders hoch”, zitiert Bloomberg Lars Tronsgaard, stellvertretender Geschäftsführer des Pensionsfonds Norwegen. „Wir passen unser Portfolio deshalb an die aktuellen Umstände an”. So verringert der Fonds aktuell Kreditrisiken, indem er kürzer laufende Staatsanleihen kauft und auf weniger riskante Sektoren ausweicht.

Portfolioumbau wird längere Zeit dauern

Der Umbau dürfte allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen: „Wir schaffen das nicht in einem Quartal“, bekennt Vize-Chef Tronsgaard. „Vielleicht ist es auch noch zu früh, aber wir sind zu dem Schluss gekommen handeln zu müssen.“

Der Staatliche Pensionsfonds Norwegen legt seit 1967 die Gelder der Sozialversicherung möglichst gewinnbringend an. Investiert wird zu 85 Prozent in Norwegen und 15 Prozent in Dänemark, Schweden und Finnland. 60 Prozent der Gelder werden in Aktien und 40 Prozent in verzinslichen Wertpapieren angelegt.

Außerhalb Skandinaviens sorgt der Fonds immer wieder für Aufsehen. So hat das norwegische Parlament im Juni 2015 entschieden, alle Fondsbeteiligungen an Bergbaugesellschaften und Stromkonzernen abzustoßen, deren Kohleanteil am Umsatz bei 30 Prozent oder höher liegt. Norwegen deckt den größten Teil seines Stromverbrauchs mit Wasserkraft und erneuerbaren Energien ab: Investitionen in fossile Brennstoffe gelten mittlerweile als unethisch. Berichten zufolge hat diese Umstellung rund 1,3 Milliarden Euro Performance gekostet.

Dennoch liegt Norwegens Staatsfonds gut im Rennen:  Im vergangenen Jahr wurde eine Rendite von 10,6 Prozent erwirtschaftet. Über die vergangenen drei Jahre wurde im Schnitt ein Plus von 6,3 Prozent verbucht.

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