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Aktualisiert am 03.04.2017 - 17:37 Uhrin MärkteLesedauer: 6 Minuten

Steigende Ölpreise, schwacher Euro Der Inflationsschub kommt – doch nicht wie von Draghi erhofft

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Mario Draghi wird in diesem Jahr einen Vorgeschmack auf höhere Inflationsraten erhalten, allerdings dürften ihm die Preistreiber nicht gefallen. Steigende Ölpreise und der schwächere Euro könnten dazu führen, dass der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Projektionen für die Teuerung, die er erst vor weniger als einem Monat veröffentlicht hat, in diesem Jahr nach oben revidieren muss. Zwar wäre das für sich genommen eine gute Nachricht für die Geldpolitiker, die seit fast vier Jahren ihr Inflationsziel verfehlen. Allerdings würde eine solche Revision die anhaltende Schwäche in der europäischen Binnenwirtschaft verschleiern.

Ein beschleunigter Anstieg der Verbraucherpreise könnte überdies die Differenzen im Rat der EZB vergrößern, wo einige Vertreter bereits auf einen allmählichen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik drängen. Die anderen dagegen argumentieren, dass der Aufschwung für einen solchen Schritt noch zu fragil sei, und verweisen auf anstehende politische Wahlen, die das Vertrauen von Verbrauchern und Märkten erschüttern könnten. Nachdem sich der EZB-Rat am 8. Dezember darauf verständigt hatte, das Anleihekaufprogramm zu verlängern  wenngleich zu geringeren Volumina , warnte Draghi gleichwohl, dass „überall Unsicherheiten vorherrschen“. Falls nötig, könnten die Anleihekäufe auch ausgeweitet werden, kündigte er an.

„Es ist angesichts dieses hohen Grads an Unsicherheit schwierig, Vorhersagen zu machen, zumal die größten Risiken wahrscheinlich weiter von politischem Kaliber sind. In diesem Sinne wäre es womöglich weise, wenn die EZB einen recht maßvollen Ansatz bei ihrem Inflationsausblick wählen würde.”

Anatoli Annenkov, leitender Volkswirt bei Société Générale in London

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Der Ankauf von Anleihen im großen Stil, begonnen von der EZB im März 2015, soll nach dem jüngsten EZB-Beschluss bis wenigstens Ende 2017 fortgesetzt werden. Das bedeutet, dass die EZB ihre Käufe während der anstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland und möglicher Neuwahlen in Italien und Griechenland fortsetzt. In allen genannten Ländern drohen populistische und europafeindliche Parteien an Boden zu gewinnen. Die Gespräche über den Brexit und die beginnende Präsidentschaft von Donald Trump in den USA gehören ebenfalls zu den Risiken, die Draghi zur Vorsicht mahnen.

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