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Steigende Zinsen „Für Sachwerte keine Gefahr“

Vivienne Bolla, Analystin bei Aviva Investors: „Ein günstiges regulatorisches Umfeld.“
Vivienne Bolla, Analystin bei Aviva Investors: „Ein günstiges regulatorisches Umfeld.“ | Foto: Aviva Investors

Jetzt, wo die Notenbanken ihre lockere Zinspolitik auslaufen lassen, müssen sich Investoren fast aller Anlageklassen darauf einstellen, dass der Bullenmarkt für Anleihen wohl vorbei ist. Das gilt auch für Sachanlagen, mit Ausnahme von Gold und einigen anderen Rohstoffen.

Sorgen sind jedoch unangebracht. Zum einen scheint die Inflation zwar anzuziehen, die Erwartungen sollten jedoch gefestigt sein, so wie das schon seit Einführung von Inflationszielen in den 1990er Jahren der Fall ist. Um ihre Inflationsziele zu erreichen, müssen die Zentralbanken ihre Geldpolitik nicht so stark straffen wie in der Vergangenheit.

Renditen steigen, aber nicht so deutlich wie früher

Gleichzeitig werden die unterschiedlichen Treiber der niedrigeren Realzinsen aus den vergangenen Jahrzehnten nicht so schnell verschwinden. Ein weiterer Anstieg der nominalen Anleiherenditen dürfte dementsprechend moderat ausfallen. So wird erwartet, dass die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen bis Ende 2021 voraussichtlich nur auf ein Prozent steigen wird, verglichen mit durchschnittlich 4,3 Prozent zwischen den Jahren 2000 und 2007.

Vor diesem Hintergrund spricht einiges dafür, dass die Nachfrage nach Sachwerten weiter wachsen wird. Da die gegenwärtige Phase der wirtschaftlichen Expansion in den Industrieländern dem Ende geht, sind die stabilen und verlässlichen Einkommensströme diverser Sachinvestments weiterhin ansprechend. Dass sie im unterschiedlichen Grad vor Inflation schützen, trägt ebenfalls zu ihrer Attraktivität bei.

In Erwartung von im historischen Vergleich niedrig bleibenden Anleiherenditen sind außerdem die Illiquiditätsprämien, die Sachwerte bieten, für Anleger auf der Suche nach einer etwas höheren Rendite unverändert interessant. Sollten die Korrelationen zwischen Anlageklassen hoch bleiben, da die Zentralbankpolitik weiterhin die Märkte bestimmt, dürften Sachwerte gleichzeitig eine der wenigen Möglichkeiten sein, Portfoliodiversifikation zu erzielen.

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Ein günstiges regulatorisches Umfeld

Auch Veränderungen im regulatorischen Umfeld erklären den Nachfrageanstieg nach Sachwerten, insbesondere auf der Kreditseite. So haben Banken, bis vor kurzem die größten Kapitalgeber, die Kreditvergabe in diesem Bereich aufgrund höherer Eigenkapitalanforderungen unter Basel III zurückgefahren. Dies hat Raum geschaffen für andere Institutionen. Gleichzeitig haben Änderungen der Solvency-II-Vorschriften viele Investitionen dieser Art für europäische Versicherungsunternehmen interessanter gemacht.

 

 

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