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Stichwahl in Frankreich Chance für Börsenhausse am kommenden Montag bei 60 Prozent

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Welche Wirkungen könnten die wirtschaftsfreundlichen Reformen auf den Arbeitsmarkt haben? Macron prognostiziert eine Arbeitslosenquote, die mit 7 Prozent (bis 2022) 3 Prozentpunkte unter der aktuellen Quote liegen würde, was zu deutlichen Steuereinsparungen führen dürfte. Durch Trainingsmaßnahmen, Flexibilität am Arbeitsmarkt und flexiblere Arbeitszeiten soll der Abbau der Arbeitslosigkeit unterstützt werden.

Der EU-Befürworter Macron dürfte zudem auf eine Stärkung der deutsch-französischen Partnerschaft setzen, die treibende Kraft hinter der europäischen Integration. Unter allen französischen Präsidentschaftskandidaten ist Macron der größte Befürworter der Europäischen Union. Er will sich für europäische Sozialrechte stark machen, darunter Mindeststandards für Mindestlöhne, Arbeitslosenversicherung und berufliche Trainingsansprüche. Macron wünscht sich außerdem eine gemeinsam finanzierte europäische Verteidigungspolitik, die effektiv die EU-Grenzen schützt.

Gegenwind im Reformprozess absehbar

Weil Macrons Partei En Marche! trotz des guten Abschneidens voraussichtlich keine Mehrheit im Parlament erzielen wird, muss Macron einen Premierminister ernennen, der einer anderen Partei angehört. Was dem politischen Übergewicht einer Partei einen Riegel vorschieben soll, macht zugleich das Durchregieren schwieriger. Darüber hinaus muss sich Macron um eine breite Unterstützung für die Arbeitsmarktreformen bemühen, die auf Widerstand stoßen werden. Doch es gibt Grund zur Hoffnung:  Weil allen Parteien klar ist, dass sich Frankreich bewegen muss, um nicht den Anschluss an besser aufgestellte Volkswirtschaften zu verlieren, wird Macron auf Unterstützung durch eine Koalition seiner eigenen Partei und anderer reformwilligen Parteien zählen können.

Setzt sich Macron am Sonntag durch, dürften die europäischen Aktienmärkte aufgrund seiner marktfreundlichen Politik, seiner Reformbereitschaft und seiner ausgeprägten pro-europäischen Haltung auf neue Rekordhochs anziehen. Die Märkte haben bereits sehr positiv auf das Ergebnis der ersten Runde reagiert: Der Euro wertete auf, die Spreads von französischen Staatsanleihen verringerten sich und französische Aktientitel wurden mit kräftigen Aufschlägen gehandelt.

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