LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 4 Minuten

„Straffungsparadox“ BIZ warnt Märkte vor gefährlichem Gleichmut

Seite 2 / 3

Marktteilnehmer wiegen sich in Sicherheit

Borio kennt die Folgen: Die Marktteilnehmer fühlen sich sicher, weil sie davon ausgehen, dass die Notenbanken nicht das einreißen werden, was sie unter großen Anstrengungen über bald ein Jahrzehnt hinweg aufgebaut haben – das Wiederanziehen der Konjunktur und zuversichtliche Finanzmärkte. Es ist dieses Vertrauen in die ganzheitliche Rolle der Notenbanken, das die Marktteilnehmer nach Beobachtung des BIZ noch höhere Risiken und noch höhere Verschuldung eingehen lässt.

Gefahren werden als so vernachlässigbar eingestuft, dass die Risikoprämien sinken anstatt zu steigen. „Es entsteht der Eindruck, als ob die Straffung gar nicht wirklich begonnen hat“, stellt Borio fest. Zwar fordert der BIZ-Chefvolkswirt nicht, den Finanzmärkten in ihrem Überschwang mit Gradualismus und Vorhersehbarkeit Einhalt zu gebieten. Doch er beobachtet, dass die umsichtige Politik der kleinen Schritte am Markt kaum eine Wirkung zeigt.

Kurzfristige Ruhe durch mögliche langfristige Turbulenzen erkauft

Die Zentralbank der Notenbanken warnt deshalb vor dem Hintergrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase vor Marktverwerfungen in der Zukunft. „Der Preis für kurzfristige Ruhe sind mögliche Turbulenzen auf lange Sicht“, blickt Borio voraus.

Tipps der Redaktion