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Aktualisiert am 08.07.2020 - 12:26 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 3 Minuten

Studie von AllianzGI Weckruf für aktive Manager

Aktive Investmentmanager müssen sich in einer Reihe erfolgskritischer Bereiche mehr anstrengen, um Anleger von ihrem Leistungsversprechen zu überzeugen. Das zeigt eine neue Untersuchung, die heute von Allianz Global Investors veröffentlicht wurde.

Allianz Global Investors hat in seinem Report „Staying Active: Regaining trust in active management“ („Aktiv bleiben: Wie Aktives Management Vertrauen zurückgewinnen kann“) analysiert, auf welche Bereiche sich die Branche konzentrieren muss, um Anleger mit deutlichem Mehrwert zu überzeugen. Der Report beruht auf einer weltweiten Umfrage unter 500 institutionellen Investoren, die ein verwaltetes Vermögen von über 15 Billionen US-Dollar repräsentieren. Er kommt zu dem Schluss, dass aktive Manager zwar am besten in der Lage sind, Anlegern bei der Bewältigung ihrer jeweiligen Herausforderungen zu unterstützen, das allgemeine Vertrauen in aktive Manager jedoch eher gering ist.

Weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Befragten gab an, dass aktiv gemanagte Portfolios die Kosten wert seien. Im Gegensatz dazu sagten aber 61 Prozent, dass sie aktives Management für die beste Option bei gering korrelierten Märkten halten, und sogar 71 Prozent, dass aktive Manager am besten in der Lage sind, die Anlagechancen zu nutzen, die sich mit der digitalen Transformation bieten.

Performance ist der wichtigste Faktor bei der Auswahl der Anlagemanager, aber beileibe nicht der einzige. 48 Prozent der Befragten gaben an, dass Performance eine ihrer Top-3-Prioritäten bei der Auswahl sei. Die befragten Investoren haben aber auch eine klare Präferenz für weitreichende, langfristige Geschäftsbeziehung mit ihrem Investment Manager, der in der Lage ist, ihre Geschäftsziele und Herausforderungen verstehen (41 Prozent). Sie suchen auch nach Managern, die sich mit ihren sich verändernden Bedürfnissen weiterentwickeln (40 Prozent), was für beide Seiten vorteilhaft ist.

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Der Bericht nennt fünf Schlüsselbereiche, denen sich Vermögensverwalter verstärkt widmen sollten, um neues Vertrauen und langfristiges Engagement von Kunden zu gewinnen:

  • Innovative Risikoansätze: Weniger als die Hälfte der befragten Investoren ist der Meinung, dass sie über ein geeignetes Instrumentarium zur Bewältigung von Extremrisiken („tail risks“) verfügt.
  • ESG: 61 Prozent der Befragten sagen, dass aktive Manager besser als passive den Wert ihrer Anlagen im langfristigen Kundeninteresse begleiten, aber 60 Prozent sind verwirrt durch die unterschiedlichen ESG-Ansätze. Dennoch planen 72 Prozent der Institutionellen, ihr gesamtes Vermögen bis 2030 unter Berücksichtigung von ESG-Faktoren zu verwalten; 38 Prozent wollen dies schon 2025 erreichen. In Deutschland liegen die Zahlen noch höher: Über die Hälfte will bis 2025 umstellen, bis 2030 sogar 83 Prozent.
  • Alternative Anlagen: 45 Prozent werden durch ein Überangebot an neuen Produkten abgeschreckt, 61 Prozent würden mehr in alternative Anlagen investieren, wenn die Strategien transparenter und klarer wären.
  • Einsatz neuer Technologien: 61 Prozent der institutionellen Investoren glauben, dass aktive Manager besser Marktchancen nutzen, die durch den Einsatz von KI und Big Data entstehen.
  • Innovative Gebührenmodelle:  68 Prozent sprechen sich für leistungsorientierte Gebührenstrukturen aus, in Deutschland liegt diese Zahl sogar bei 83 Prozent.

„Dieser Report ist ein Weckruf für die aktiven Vermögensverwalter, die noch nicht sehen, wie grundlegend sich unsere Branche verändert“, so Andreas Utermann, CEO von Allianz Global Investors. „In dem herausfordernden Marktumfeld von heute ist aktives Management wichtiger denn je. Tatsächlich kann nur aktives Management die Art von maßgeschneiderten Lösungen liefern, um vielen der genannten Herausforderungen in Bezug auf disruptive Technologien, innovative Gebührenmodelle und ESG adäquat zu begegnen. Nur dann können sie sich in einem überfüllten und sich konsolidierenden Markt abheben und erfolgreich sein.“

Der Bericht befragte die Anleger auch nach ihren wichtigsten Sorgen für 2019, wobei 80 Prozent die Marktvolatilität nannten, 79 Prozent die Geldpolitik und 75 Prozent die Inflation. Fast 9 von 10 (87 Prozent) der Befragten sind der Ansicht, dass Anleger in dem Jahrzehnt seit der Finanzkrise in Bezug auf Risikomanagement „nachlässig“ geworden seien. Hier heben sich die Aussagen von deutschen Institutionellen zum Teil deutlich ab: Nur 65 Prozent sorgen sich wegen Inflation, und nur 75 Prozent monieren Nachlässigkeit seit der Finanzkrise.

Der vollständige Bericht steht zum Download bereit unter: www.allianzgi.com/stayingactive

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