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Aktualisiert am 27.07.2020 - 09:34 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 5 Minuten

Studie zum Sparverhalten der Deutschen Regional große Unterschiede

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„So erfreulich es ist, dass die Deutschen auch im Niedrigzinsumfeld dem Spargedanken die Treue halten, bleibt doch das Wie des Sparens ganz entscheidend für den Anlageerfolg“, betont Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Denn interessanterweise sind Kapitalmarktanlagen, die trotz Niedrigzinsumfeld weiterhin Ertragchancen bieten, besonders häufig in Regionen mit eher hohem durchschnittlichem Haushaltseinkommen vertreten, wie etwa in Baden-Württemberg. „Anscheinend wird das Sparbuch nach wie vor als Basis-Sparform angesehen – Kapitalmarktinvestments wie Fonds oder Aktien werden zumeist erst dann hinzukommen, wenn ausreichend liquide Mittel vorhanden sind“, erklärt Bergweiler. Dies sei allerdings gerade im aktuellen Umfeld wenig erfolgversprechend: „Wer überwiegend oder sogar ausschließlich auf kaum verzinste Spareinlagen setzt, erleidet angesichts der Inflationsrate von zuletzt mehr als 2 Prozent einen realen Wertverlust, unterstreicht Bergweiler.

Unzufriedenheit mit Anlageergebnis vor allem in östlichen Regionen

Angesichts der mageren Erträge ihrer Spareinlagen sind zwei Drittel der Deutschen nicht mit deren Entwicklung zufrieden. Besonders groß ist die Enttäuschung dabei im Osten: In der Region Nord-Ost gaben 78,9 Prozent der Befragten an, nicht mit den Sparerträgen zufrieden zu sein, gefolgt von den Menschen in der Region Mitte-Ost mit 75,3 Prozent. Am wenigsten ärgern sich dagegen die Sparer in Baden-Württemberg über die Entwicklung ihrer Sparerträge – dort gaben „nur“ 58,6 Prozent der Befragten an, enttäuscht zu sein. „Die Unzufriedenheit der Deutschen mit ihrem Sparergebnis ist signifikant. Ganz gleich in welcher Region, es sind jeweils weit über die Hälfte der Sparer unzufrieden, in den östlichen Landesteilen sogar drei Viertel der Sparer. Dies dürfte sicherlich auch mit der geringen Nutzung von Kapitalmarktanlagen zusammenhängen“, erklärt Christoph Bergweiler.



Als einen Grund für den Nicht-Besitz von Wertpapieren wie Investmentfonds, Aktien oder Anleihen gaben viele Deutsche an, nicht ausreichend verfügbare finanzielle Mittel dafür zu besitzen: Im Durchschnitt aller Deutschen sind dies 42,6 Prozent, von 40,0 Prozent im Nord-Westen bis 48,2 Prozent in der Region Mitte-Ost. Ein weiterer Hinderungsgrund ist die persönliche Einschätzung, das Thema nicht gut genug zu verstehen. Im Bundesdurchschnitt sind 34,0 Prozent dieser Meinung, wobei mit 43,9 Prozent am häufigsten die Befragten in Bayern mangelndes Verständnis ins Feld führten, während dies nur 26,2 Prozent der Befragten in der Region Mitte-Ost so sehen. Und für 27 Prozent der Deutschen ist die Angst vor Schwankungen und damit verbundenen Verlusten ein Hinderungsgrund für ein Investment in Wertpapieren – am häufigsten fürchten dies mit 35,9 Prozent die Sparer in der Region Nord-Ost, am wenigsten die Befragten in der Region Mitte-Ost mit 23,1 Prozent.

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