SYZ Markteinschätzung Störgeräusche aus den USA werden Gewinne nicht beeinträchtigen
US-Aktienmarkt mit höchstem Risikobeitrag
Erwähnenswert ist an dieser Stelle die Veränderung der Volatilitätsverhältnisse seit Februar, besonders an den US-Aktienmärkten, an denen von einem Tag zum anderen wie auch im Tagesverlauf erhebliche Schwankungen der Indexkurse festzustellen waren. Der Risikobeitrag des US-Marktes, der im Allgemeinen als der defensivste oder am wenigsten riskante unter den großen Aktienmärkten gilt, ist über den der anderen Märkte gestiegen. Die Entwicklung des Technologiesektors spielt bei diesem ungewöhnlichen Anstieg des US-Aktienrisikos möglicherweise ebenfalls eine Rolle.
Steile Konjunkturkurve wird flacher
Was die Neigung der Renditekurve betrifft, kommt es stets zu einer Abflachung, wenn die Zentralbanken ihre Geldpolitik straffen, und es steht sicherlich eine Verlangsamung bevor (das heißt der steilste Teil der Konjunkturerholung liegt hinter uns). Diese könnte aber noch recht weit entfernt sein. Mitte 2005 lag die Differenz zwischen den Renditen der zehnjährigen und der zweijährigen US-Treasuries nahe am gegenwärtigen Niveau von rund 50 Basispunkte und kehrte sich im ersten Quartal 2006 sogar zeitweise um. Somit kann die Renditekurve nicht als ein zeitlicher Indikator dienen. In diesem Zusammenhang behalten wir eine gewisse Präferenz für Risiken und eine leichte Abneigung hinsichtlich der Duration bei.
Aktien und Anleihen geringfügig attraktiver bewertet
Die Bewertungen sind bei den Aktien geringfügig attraktiver geworden und in geringerem Maße auch bei den Anleihen, allerdings nicht deutlich genug, um zusätzliche Kaufgelegenheiten auszulösen. Umgekehrt hat die jüngste Zinssenkung, besonders in Kontinentaleuropa, nominale Staatsanleihen teurer gemacht. Wir haben die Duration noch nicht herabgestuft, da sie einige Dekorrelationseigenschaften zurückgewonnen hat und die Inflation verhalten geblieben ist. Die einzige bemerkenswerte Änderung ist, dass wir jetzt Schwellenländeranleihen in Hartwährung gegenüber Schwellenländeranleihen in Lokalwährung (die auf eine leichte Abneigung heruntergestuft wurden) bevorzugen.
Schwellenländer leiden weniger unter Trumps Rhetorik
Diese Anlageklasse dürfte weiter von einem sich insgesamt verbessernden gesamtwirtschaftlichen Hintergrund (aufholendes Wachstum, nachlassende Inflation und potenziell weniger restriktive Geldpolitik in der Zukunft) und solideren strukturellen Fundamentaldaten (geringere Abhängigkeit von externen Mitteln zur Finanzierung überschaubarer Haushalts- oder Leistungsbilanzdefizite) profitieren und somit von der wankelmütigen Politik Trumps und der allmählichen Normalisierung der Geldpolitik in den Industrieländern verschont bleiben.