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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:51 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Technologieaktien Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Gelegenheit

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An anderer Stelle haben Anbieter von Cloud-Infrastrukturen wie Amazon und Microsoft sowie Anbieter von Punktlösungen wie Zoom Video, Citrix und Docusign eine starke relative Performance gezeigt. Tatsächlich sind die drei letzteren alle im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent, 32 Prozent beziehungsweise 19 Prozent gestiegen.

Gegenwärtig gibt es sehr wenig Klarheit über den Zeitpunkt der Rückkehr zur Normalität nach dieser schrecklichen Pandemie. Diese Unsicherheit wird zu einer anhaltenden Volatilität der Märkte führen. Insbesondere der Zeitpunkt des Endes des „Social Distancing“ hat für viele Unternehmen und Branchen einen sehr großen Einfluss auf die möglichen Auswirkungen. Zwar haben die Regierungen in vielen Fällen eine starke finanzielle Unterstützung für einen Zeitraum von drei Monaten eingerichtet, doch was passiert, wenn die soziale Distanzierung viel länger anhält? Es gibt ein breites Spektrum von möglichen Konsequenzen für gefährdete Branchen wie Reisen, Fluggesellschaften, Hotels und Einzelhändler. Diese reichen vom Strukturwandel im besten Fall bis zum Konkurs im schlimmsten Fall.

Technologieorientierte Geschäftsmodelle punkten in Krisenzeiten

Es gibt andere Industriezweige, von denen wir glauben, dass sie einem normaleren, vom Wirtschaftswachstum beeinflussten Weg folgen werden, wobei die Unsicherheit dieses Weges groß ist. Es gibt aber auch jene Industrien, die eine bedeutende strukturelle Stärke aufweisen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei disruptives Wachstum und Technologie, die alles umfassen, von den Anbietern dieser Dienstleistungen, wie Amazon und Microsoft, über die Platformnutznießer, wie Google und Facebook, bis hin zu den unzähligen unterstützenden Akteuren, wie Tools für die Zusammenarbeit, Videokonferenzen und Cybersicherheit. Sie alle tragen zur allgemeinen Umgestaltung mehrerer Industriezweige bei, wobei die Technologie im Mittelpunkt steht.

Ein gutes Beispiel für die Umrüstung einer bestehenden Industrie kann man deutlich bei Domino's Pizza sehen, einem frühen Anwender digitaler Technologie, dessen Geschäftsmodell sich so dramatisch verändert hat, dass man sagen könnte, es sei im Kern ein Technologieunternehmen. Bereits 2009 begann Domino's, sich als Technologieunternehmen zu verstehen, das Pizza verkauft. Laut des Chief Digital Officers wollte man gut mit Daten umgehen können, keine Angst vor dem Scheitern haben und mit einer Geschwindigkeit arbeiten, die sich eher an Amazon als an einer Pizza-Kette orientiert. An dem Tag, an dem der Markt seinen Höhepunkt im Jahr 2020 erreichte, nämlich dem 19. Februar, veröffentlichte Domino's die Zahlen für das 4. Quartal 2019, was die Aktie an diesem Tag um mehr als 20 Prozent steigen ließ. Unserer Erachtens zeigt dies, dass das technologieorientierte Geschäftsmodell von Domino's das Unternehmen vor den schlimmsten Auswirkungen des Covid-19-Fallout bewahren konnte.

Letztlich ist es so, wie der ehemalige Cisco-CEO John Chambers gesagt hat: Alle Unternehmen müssen innovativ sein, mit Hilfe von Technologie als Kernstück. Unserer Ansicht nach könnten bis zu 40 Prozent der Unternehmen in diesem Prozess scheitern, wenn sie nicht mit ausreichender Kraft innovativ agieren. Die Covid-19-Epidemie hat diese Notwendigkeit noch verstärkt. Wir glauben, dass sie eine Beschleunigung des Trends zum Einsatz disruptiver Technologien gewährleisten kann. Niemand weiß genau, wann der Markt die Talsohle erreichen wird oder ob er dies vielleicht schon getan hat. Doch die Chancen, die dieser Ausverkauf bietet, dürfen nicht übersehen werden.

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