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Indexfonds Themen-ETFs – eine Wette gegen den Markt?

Weihnachtsbaum vor der New Yorker Börse
Weihnachtsbaum vor der New Yorker Börse: Anleger spekulieren mit Themen-ETFs darauf, dass ein spezielles Thema den Durchbruch am Markt erzielen wird | Foto: imago images / UPI Photo

Anleger, die per Indexfonds auf Megatrends setzen wollen, sollten genau hinsehen. Nicht alles, was als Trend verkauft wird, ist tatsächlich einer. Daher sollten Themen-ETFs eher als Wachstumsbaustein für das Portfolio betrachtet werden. Wir halten eine Aktien-Allokationsquote zwischen 5 und 15 Prozent – je nach Risikoneigung – für angemessen.

Wer überdurchschnittliches Wachstum erzielen will, muss sich von einem zunehmend gleichförmigen Markt absetzen. Das angebrochene Zeitalter der „vierten industriellen Revolution“ bietet dafür außergewöhnliche Investitionschancen. Denn neue Technologien stellen alte Geschäftsmodelle und -prozesse in Frage und lassen vollkommen neue entstehen. Diese umwälzende Entwicklung macht vor keiner Branche halt – egal ob Mobilität, Gesundheit, Kommunikation oder Handel.

Da Themen-ETFs genau auf diese Marktentwicklung setzen, kann der Eindruck entstehen, dass sie eine Wette gegen den etablierten Markt eingehen. Es ist aber letztendlich eine Frage der Perspektive: Will ich auf die Zukunft oder auf die Vergangenheit setzen?

Kein Nischenmarkt

Ein Themen-ETF sollte Unternehmen umfassen, die langfristig ein zweistelliges durchschnittliches Umsatzwachstum für die kommenden fünf bis zehn Jahre aufweisen. Das Marktpotenzial muss groß sein: Es sollte sich nicht um einen Nischenmarkt handeln.

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Es muss also bereits eine Mindestanzahl von liquiden börsennotierten Unternehmen geben – abhängig vom Thema zwischen 50 und 100. Ein Beispiel: Der weltweite Gesundheitsmarkt hat eine Größe von 8,7 Billionen US-Dollar. Der US-amerikanische Markt ist rund 3,5 Billionen US-Dollar groß: Das sind etwa ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts der USA im Jahr 2017 (Quelle: Weltbank).

Sollte ein Themen-ETF nicht die erwartete Wertentwicklung erzielen, kann das entweder daran liegen, dass die zugrunde liegenden Unternehmen das spezifische Thema nur unzureichend abdecken oder dass sie bereits zu groß sind und ihre starke Wachstumsphase hinter sich haben.

Wachstumspotenzial hängt von Lebenszyklus ab

Betrachtet man den Lebenszyklus eines Unternehmens, so werden aus kleinen Unternehmen mittelgroße. Danach tritt in der Regel eine Marktkonsolidierungsphase ein, die durch Übernahmen, Fusionen und Aufkäufe geprägt ist und große Unternehmen hervorbringt, die sich dann in einem weitgehend saturierten Markt befinden.

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: In manchen Branchen wie beispielsweise „Batterie“ oder „Künstlicher Intelligenz“ ist der Investitionsaufwand derart hoch, dass nur große Unternehmen sich solche Ausgaben leisten können. Ob klein, mittel oder groß, in jedem Fall gilt: Themen-ETFs sollten Unternehmen enthalten, die am Anfang einer strukturellen Veränderung stehen und noch entsprechend schnell wachsen.

Kurzum: Wenn Themen-ETFs alle beschriebenen Kriterien erfüllen, dann eignen sie sich als Beimischung für das Portfolios.

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