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Theorie aus dem 16. Jahrhundert UBS-Analysten sehen Dollar-Warnung

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Der US-Dollar ist aktuell rund 15 Prozent teurer als der von UBS-Analysten ermittelte faire Wert von 1,24 Dollar je Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Experten von Goldman Sachs. Der Konsens an der Wall Street ist indes, dass sich der US-Dollar in diesem Jahr gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,05 Dollar festigen wird, wie der Median-Wert in einer Bloomberg-Umfrage zeigt. Am Morgen des 8. März waren es 1,0569 US-Dollar je Euro.

Die UBS-Analysten haben zwei Ansätze bei ihren Betrachtungen. Bei einem nutzen sie beispielsweise drei Dekaden an Erzeugerpreis-Daten, um die Abweichung des US-Dollar vom Gleichgewicht zu ermitteln. Bei Goldman Sachs bevorzugt der quantitative Stratege Stephan Kessler, den US-Dollar über ein Prisma der Produktivität zu messen. Sein Modell berücksichtigt den Preis der Exporte eines Landes über dessen Importe. Es geht davon aus, dass höhere sogenannte „Terms of Trade“ auf eine höhere Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hinweisen, was wiederum einen höheren fairen Wert der Währung eines Landes bedeuten sollte.

US-Notenbank ermöglicht Dollar-Anstieg

Am Markt wird derzeit darüber debattiert, wann die Europäische Zentralbank (EZB) aus ihrer Politik der quantitativen Lockerung aussteigt. Diese hat zuletzt einen möglichen Anstieg des Euro gebremst. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatte schon 2013 einen Rückbau der Anleihen-Aufkäufe angekündigt und damit einen künstlichen Deckel entfernt, was den US-Dollar letztlich über seinen fairen Wert trieb.

„Der faire Wert zählt mehr, da wir uns stärker in Richtung der Extreme befinden“, sagt Robert Davis, Portfolio-Manager beim US-Vermögensverwalter Putnam Investments. „Mit jeder Veränderung beim Divergenz-Thema stehen wir vor einer Rückkehr in Richtung des fairen Werts.“ Kessler zufolge sollten die meisten Währungen aus Bewertungs-Perspektive das Potenzial haben, gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten. „Das könnte besonders für Länder mit großen Handelsüberschüssen gegenüber den USA und einer tiefen Integration in der US-Lieferkette gelten“, sagt er.

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