Trumps Steuerreform Ohne Rücksicht auf die Spätfolgen
Steigende Zinsen könnten den Aufschwung abwürgen
Die Frage, wo sich der konjunkturneutrale Zins befindet, ist nicht exakt zu beantworten. Angesichts einer weiterhin hohen Verschuldung und eines im Vergleich zu früheren Zyklen geringeren Produktivitätswachstums ist aber anzunehmen, dass dieser Zins deutlich geringer sein dürfte als vor dem Jahr 2008. Die Gefahr steigt also, dass die Notenbank überzieht und steigende Zinsen dem Aufschwung ein Ende bereiten.
Die Option, dass die Notenbank sich mit Zinserhöhungen zurückhält, ist kaum besser: Dann würden steigende Inflationsraten über eine Schmälerung der Kaufkraft dem ursprünglich positiven Impuls entgegenwirken.
Aktienmärkte profitieren möglicherweise nochmals
Noch ist es sicher zu früh, das Ende des laufenden Aufschwungs auszurufen. Möglicherweise profitieren auch die Aktienmärkte zunächst noch von den Aussichten auf steigende Unternehmensgewinne. Aber die Unsicherheiten über eine Fortsetzung des Aufschwungs nehmen infolge der beabsichtigten Steuerreform eher zu. Ein Grund mehr, dem Aktienjahr 2018, allen positiven Aussichten zum Trotz, mit einer gesunden Portion Skepsis zu begegnen.