Trumps Steuerreform Reaganomics-Vordenker lobt Diät-Programm für die Staatsfinanzen
Multi-Asset-Stratege hat Bedenken
Koen Straetmans, Senior Strategist Multi-Asset beim niederländischen Vermögensverwalter nn investment partners, hat allerdings Bedenken, ob Trumps Ankündigungen rasche Ergebnisse folgen. „Um die Glaubwürdigkeit der angekündigten US-Gesetzesinitiativen gibt es ein heftiges Gezerre“, so der Marktbeobachter. Insbesondere nach den gescheiterten Plänen zur Abschaffung von Obamacare wurden die Hoffnungen auf eine rasche und weitreichende US-Steuerreform enttäuscht. „Infolgedessen macht sich bei den Marktteilnehmern der Eindruck einer beeinträchtigten Leistungsfähigkeit der US-Regierung bei der Umsetzung ihrer Gesetzesvorhaben breit“, so Straetmans. Der von den Märkten bislang gefeierte „Reflation-Trade“ verliere daher etwas von seinem Reiz.
Jüngsten Umfragen zufolge sind lediglich 40 Prozent der Bevölkerung mit Trumps Leistung in den ersten 100 Amtstagen zufrieden. Das ist der niedrigste Wert für einen Präsidenten in der modernen Geschichte der Vereinigten Staaten.
Steuerreform dürfte Fed in Zugzwang bringen
Kommt die Steuerreform jedoch nach Plan und bringt die US-Konjunktur weiter in Schwung, wird die US-Notenbank nicht umhin kommen, beherzter als bislang an der Zinsschraube zu drehen. Im Fokus der Marktteilnehmer steht aber zunächst einmal die für Mittwoch erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank nach einem zweitägigen US-Notenbanktreffen. Die Analysten erwarten keine Anhebung. Der US-Leitzins liegt derzeit zwischen 0,75 und 1,00 Prozent.
Äußerst interessant sind für die Marktteilnehmer allerdings die Aussichten. Welche Entschlossenheit wird die Fed signalisieren, ihre Zinsen in diesem Jahr wie geplant noch zwei Mal anzuheben? Analysten zufolge ist eine nächste Zinsanhebung um 25 Basispunkte im Zuge des Juni-Treffens der US-Notenbanker immerhin zu 67,4 Prozent eingepreist.
Die Fed wird den Zinsentscheid und das begleitende geldpolitische Statement am heutigen Mittwoch um 20.00 Uhr veröffentlichen. Eine Pressekonferenz mit Fed-Chefin Janet Yellen ist nicht vorgesehen.
