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Aktualisiert am 27.07.2020 - 09:28 Uhrin Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 5 Minuten

UBS-Kompass Diese 5 Megatrends bestimmen die Finanzmärkte

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Trend 2: Höhere Volatilität

Die aktuelle US-Wachstumsperiode ist bereits die zweitlängste der Nachkriegszeit. Mit dem Voranschreiten des Zyklus vergrößert sich die Spannweite möglicher Wachstums-, Inflations- und Zinsentwicklungen, nachdem Investoren seit der Finanzkrise meist nur sehr enge Zielkorridore gewohnt waren. Auf einem sehr einfachen Niveau sollte diese Unsicherheit, auch wenn sie nur moderat zunimmt, zu einem generellen Anstieg der Volatilität bei allen US-Anlageklassen führen.

Quantitative Lockerung der Fed

Auch wenn die globale Notenbankliquidität aufgrund der anhaltenden quantitativen Lockerung der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan weiter zunimmt – und Zinsanhebungen in beiden Regionen wohl noch auf sich warten lassen –, spielt das Handeln der US-Notenbank (Fed) eine besonders große Rolle für Investoren. „Wir sind davon überzeugt, dass die Fed die US-Geldpolitik nur schrittweise normalisieren wird, und nur dann, wenn die Datenlage solche Schritte erfordert“, so Browne.

Gleichwohl entwickelt sich die US-Geldpolitik – trotz realer Zinssätze um den Nullpunkt – allmählich weniger expansiv. Und da die Absicht und das Ergebnis der quantitativen Lockerung darin bestanden, risikofreudiges Verhalten zu fördern und die Volatilität der Anlageklassen zu dämpfen, weist ihre teilweise Rücknahme darauf hin, dass der Risikoappetit der Investoren insgesamt moderat abnehmen und die Volatilität zunehmen dürfte.

Historisch führt der Beginn eines Zinsanhebungszyklus in den USA mit einem zeitlichen Abstand von rund zweieinhalb Jahren zu erhöhter Aktienmarktvolatilität. Der Zusammenhang scheint sich auch in diesem Zyklus zu bestätigen. Die Sorgen der Anleger über die Folgen eines stärkeren US-Dollars mit entsprechend höheren Finanzierungskosten für die Schwellenländer sind seit Mitte des Jahres deutlich gestiegen, also zweieinhalb Jahre nachdem der US-Leitzins erstmals in diesem Zyklus im Dezember 2015 angehoben wurde.

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