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Aktualisiert am 08.07.2020 - 12:45 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 2 Minuten

Umfrage Minizinsen machen Anleger immer mürber

Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes macht sich Frust unter den Sparern breit. In einer Umfrage von Union Investment äußern sich sechs von zehn Befragten unzufrieden über die Verzinsung ihrer Geldanlage. Nur jeder Dritte (36 Prozent) ist mit der Art und Weise zufrieden, wie sein Vermögen arbeitet. Unmut äußern die Befragten auch über die ungleichmäßige Lastenverteilung durch die Nullzinspolitik: Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) ärgert sich darüber, dass die Minizinsen einseitig auf Kosten der Sparer gehen, während Kreditnehmer oder der Staat erhebliche Zinseinsparungen haben. 40 Prozent fordern daher vom Staat, dass er den Anlegern etwas zurückzahlen sollte.

Statt die Initiative zu ergreifen und sich nach rentierlichen Anlagemöglichkeiten umzuschauen, zeigen sich die Sparer zunehmend mürbe und lethargisch: 45 Prozent sind der Ansicht, dass es bei dem niedrigen Zinsniveau egal ist, wie lange sie ihr Geld anlegen, da sie ohnehin keine vernünftige Verzinsung bekommen. Im zweiten Quartal 2018 waren es lediglich 37 Prozent. Für immer mehr Menschen scheint es momentan auch gleichgültig, für welche Form der Geldanlage sie sich entscheiden. Sie erwarten von keiner Anlage eine hohe Rendite. Ihr Anteil ist von 35 Prozent im zweiten Quartal 2018 auf aktuell 41 Prozent gestiegen. „Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass die vielen nahezu zinsfreien Jahre die Wahrnehmung der Sparer verschoben haben. Viele geben sich ihrem Schicksal einfach hin und ignorieren schlichtweg die Existenz bestehender Anlagealternativen“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

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Junge Menschen interessieren sich für Aktien

Resignation kommt darin zum Ausdruck, dass selbst Negativzinsen auf dem Sparbuch beziehungsweise Tagesgeldkonto annähernd jeden Zweiten (46 Prozent) nicht dazu bewegen würden, Geld anders anzulegen. Vor allem ältere Menschen verhalten sich sehr reserviert: Unter den 50- bis 59-Jährigen würden bei Negativzinsen nur vier von zehn Anlegern Taten folgen lassen und ihr Vermögen in Aktienanlagen umschichten. Anders hingegen sieht das Bild bei den Jüngeren aus: Knapp zwei Drittel der 20- bis 29-Jährigen (63 Prozent) sehen mögliche Negativzinsen als Impuls, um ihre Anlagegewohnheiten zu ändern.

Es gibt scheinbar mehrere Gründe, die Deutsche von einer Investition in Aktienanlagen abhält. Nur 39 Prozent geben in der Umfrage von Union Investment an, dafür zu wenig Geld zu haben. 49 Prozent haben hingegen Bedenken wegen der Kursschwankungen und 52 Prozent haben sich noch nicht damit beschäftigt. Auf Platz eins der Begründungen landet mit 59 Prozent das Argument, dass den Befragten ein Berater fehlt, der sie begleitet und ihnen die Zusammenhänge erläutert.

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