Umfrage zur EZB-Politik Ökonomen erwarten im Juni keine weiteren Maßnahmen
Dieses Ziel dürfte dennoch nicht leicht zu erreichen sein, denn die Kerninflation - die laut der EZB ein Maß künftiger Preisentwicklungen ist – ist im April auf 0,7 Prozent gefallen und im Mai auf nur 0,8 Prozent gestiegen.
Prognose: Europa wächst nur langsam
„Wir erwarten, dass ein anhaltend langsames Wachstum und schwache Kerninflation das Argument für zusätzliche Lockerungen im Verlauf dieses Jahres aufbauen werden. Bei der April-Sitzung wies der Rat auf seine Besorgnis hin über die Divergenz der noch immer niedrigen Inflation und der steigenden Ölpreise, sowie über den zunehmenden Eindruck, dass die Geldpolitik ihre Grenze erreicht hat und das Wachstum nicht länger befördern kann.”
Andrew Wishart, Ökonom bei Capital Economics Ltd.
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Der EZB-Rat dürfte sich um seine Glaubwürdigkeit sorgen, wenn er seine Inflationsziele mehr als drei Jahre nicht erreicht. Experten erwarten daher, dass Draghi die Zusage, bei Bedarf erneut Maßnahmen zu ergreifen, am Donnerstag in der österreichischen Hauptstadt wiederholen wird.
In der Bloomberg-Umfrage gaben 67 Prozent der befragten Volkswirte an, dass sie erneute Lockerungen der EZB erwarten. Rund die Hälfte dieser Experten prognostiziert das neue Programm für die EZB-Ratssitzung am 8. September.
„Die EZB nimmt im Moment eine Wartestellung ein. Sofern die Gesamtrate der Inflation und die Inflationserwartungen über die Sommermonate nicht steigen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir wieder einen Schritt der EZB sehen werden.”
Alan McQuaid, Chefökonom der Merrion Capital Group Ltd. in Dublin