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US-Aktien USA-China-Konflikt wird den Rest des Jahres wesentlich beeinflussen

Nadia Grant, Head of US-Equities bei Columbia Threadneedle: „Das Ertragswachstum in den USA liegt über dem historischen Durchschnitt und es sind keine Anzeichen in Sicht, dass der Zyklus sich seinem Ende nähert“
Nadia Grant, Head of US-Equities bei Columbia Threadneedle: „Das Ertragswachstum in den USA liegt über dem historischen Durchschnitt und es sind keine Anzeichen in Sicht, dass der Zyklus sich seinem Ende nähert“ | Foto: Columbia Threadneedle

Auf dem US-Markt hat sich die Volatilität wieder verstärkt, mit zwei Korrekturen. Zuerst kam es im Februar zu einer Korrektur um 10 Prozent, die vor allem auf Inflationsängste wegen eines unerwartet hohen Anstiegs der durchschnittlichen Stundenverdienste zurückzuführen war. Der damit verbundene Anstieg der Volatilität löste einen systematischen Abverkauf aus, der wiederum bei auf Volatilität ausgerichteten Strategien zu Aktienverkäufen führte. Diese Daten zum Stundenverdienst wurden nicht durch weitere Daten untermauert. Im Anschluss begann Mitte Februar die Berichtssaison der Unternehmensergebnisse, die sehr erfreulich ausfiel – weswegen der Markt sich erholte.

Im März erfolgte dann die nächste Korrektur um 8 bis 9 Prozent. Diese fand während der Handelssperrzeit (Blackout Period) statt, die für Unternehmen kurz vor der Berichtssaison gilt, sodass die Handelsvolumina niedrig waren. Gleichzeitig begann die US-Regierung im Zuge des Handelskonflikts, Zölle in Höhe von zunächst 50 Milliarden US-Dollar anzukündigen. Dieser Anfall von Protektionismus kam unerwartet, weil wir auf einer Art Hoch in das Jahr gestartet waren und uns nun plötzlich mit einem protektionistischen US-Präsidenten konfrontiert sahen, was den Markt verunsicherte. Die Unternehmensgewinne lagen erneut deutlich über den Erwartungen, was Anlegern Vertrauen und Gewissheit vermittelte, und der Markt erholte sich.

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Es war also in dem Sinne ein interessantes Jahr, dass das Forward-KGV des S&P auf Basis der prognostizierten Gewinne gesunken ist (von rund 18 auf ca. 16), gleichzeitig jedoch die Unternehmensgewinne positiv überraschten und sich weiterhin verbesserten. Die Volatilität ist zurückgekehrt, denn nicht nur die Fundamentaldaten der Unternehmen wirken sich aus, sondern auch die politische Rhetorik und sonstige Störfaktoren.

Größenordnung der Bewertungskorrektur überrascht

Wir waren etwas über die Größenordnung der Bewertungskorrektur überrascht. Trotz der bisherigen Stärke der Ertragskraft prognostizieren wir ein Ertragswachstum von 20 Prozent für dieses und von 10 Prozent für nächstes Jahr, und der S&P 500 hat im bisherigen Jahresverlauf knapp über 4 Prozent zugelegt. Zahlreiche Baissespekulanten glauben, dass aufgrund der Steuerreform die Erträge ihren Höchststand erreicht haben. Steuern haben allerdings einen einmaligen Effekt und man sollte das Ertragswachstum auf einer vergleichbaren Basis betrachten. So liegt das Ertragswachstum immer noch bei rund 10 Prozent (und damit über dem historischen Durchschnitt von 6 bis 7 Prozent) und es sind keine Anzeichen in Sicht, dass der Zyklus sich seinem Ende nähert.

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