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US-Kongresswahlen Drei Szenarien für Anleger

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Jeder Versuch eines demokratischen Kongresses, Trump des Amtes zu entheben, könnte die Märkte nervös machen – obwohl die Chancen, dass Trump tatsächlich wegen Amtsvergehen angeklagt und verurteilt wird, gering erscheinen. Selbst wenn die Demokraten den Senat übernehmen sollten, werden sie nicht die Zweidrittelmehrheit besitzen, die dafür nötig ist.

Auf der politischen Seite würde ein demokratischer Doppelsieg wahrscheinlich den Ausblick für die Staatsausgaben ändern. Infrastrukturausgaben könnten dabei zur Priorität werden – eine gute Nachricht für die Aktien in den Sektoren Industrie und Rohstoffe. Und auch die Anleiherenditen könnten dadurch positiv beeinflusst werden: wenn der Kongress Steuern erhebt, um die Ausgaben für die Infrastrukturmaßnahmen zu decken.

3. Szenario: Republikaner in beiden Kammern

Sollten die Republikaner beide Kammern halten, wäre das erfreulich für die Aktienmärkte, denn es würde den Weg für weitere Steuersenkungen der Trump-Regierung ebnen, die sich positiv auf Unternehmen auswirken würden. Den Anleiherenditen würde ein solches Ergebnis jedoch schaden, da es das Haushaltsdefizit weiter verschärfen würde.

Für alle, die sich fragen, was die Ergebnisse für den Handel bedeuten werden: Wahrscheinlich nicht sehr viel. Als US-Präsident behält Trump die Kontrolle über die Handelspolitik – ganz gleich, wer im Kongress die Oberhand hat. Die Legislative müsste zwar über ein formales Handelsabkommen abstimmen, aber bis dahin ist die Handelspolitik dem US-Präsidenten überlassen.

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Was man auch nicht vergessen sollte: Vieles von dem, was Trump bisher getan hat, beruhte eher auf Exekutivbefehlen, als auf enger Zusammenarbeit mit dem Kongress. Die einzige große Ausnahme stellt die Gesetzgebung zur Steuerreform dar. Das wird sich in den kommenden Jahren kaum ändern – besonders wenn die Demokraten einen Teil des Kongresses oder den gesamten Kongress übernehmen.

Mit Volatilität umgehen

Wer als Anleger an den US-Kapitalmärkten langfristig ausgelegt ist, braucht sich nicht allzu viele Sorgen über Wahlausgänge zu machen. Denn eine Analyse von Daten, die bis ins Jahr 1950 zurückreichen, zeigt: Während und nach den Zwischenwahlen schnitten jene Aktiensektoren am besten ab, die am ehesten mit langfristigem Wachstum in Verbindung gebracht werden (Abbildung 2). Zu diesen Sektoren gehören unter anderem Technologie, Gebrauchsgüter und das Gesundheitswesen.

Die Politik ist wichtig; Anleger, die in US-Wertpapiere investiert sind, achten zu Recht darauf, wer in Washington an der Macht ist. Langfristig bezweifeln wir jedoch, dass die regierende Partei einen bedeutenden Einfluss auf die Anlagenerträge hat. Denn: In der Regel passen sich die Märkte an – egal, wer gerade an der Macht ist.

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