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US-Markt Trumponomics und Inflation lassen auf sich warten

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Dabei hat sich beim bislang überbewerteten US-Dollar einiges getan: Angesichts der weitgehenden Ergebnislosigkeit von Donald Trumps wirtschaftspolitischen Plänen ist der US-Dollar auf Talfahrt. Gemessen am US-Dollar-Index ist der Greenback aktuell auf ein Neunmonatstief abgesackt.

Geringer Inflationsdruck bis zum Jahresende

Was die Inflationserwartung betrifft, geht Vontobel davon aus, dass das derzeitige Umfeld einer synchronen globalen Erholung mit geringem Inflationsdruck bis zum Jahresende anhalten dürfte und dass die soliden Unternehmensgewinne sowie die insgesamt weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken die Finanzmärkte stützen werden.

Brendan Mulhern, Global Strategist im Real Return Team bei Newton IM, einer Boutique von BNY Mellon IM, sieht mit Blick auf die US-Notenbank allerdings Ungemach für die Märkte heraufziehen. „Seitdem die Fed öffentlich das Wann und Wie des Abschmelzens ihrer aufgeblähten Bilanz erörtert, nehmen die Märkte ein Leben nach QE in den Blick“, so Mulhern. „Märkte, die vorrangig vom extrem billigen Geld der Notenbank zehren, werden in schwieriges Fahrwasser kommen.“

Mulhern warnt: „Obwohl der Fokus des QE-Programms der Fed auf US-Staatsanleihen lag, ist es im Sog der Fed-Geldpolitik zu einer Asset-Price-Inflation gekommen. Die Annahme, dass die Fed  ihr QE-Programm beendet, ohne dass andere Assets in Mitleidenschaft gezogen werden, dürfte geradezu tollkühn sein.“

Viele potenzielle Auslöser für Bewertungsrückgänge

Vontobel-Chefstratege Christophe Bernard sieht ebenfalls nicht die Bäume in den Himmel wachsen: „Eine unerwartete Konjunkturabkühlung könnte zweifellos die Unternehmensgewinne in einer Zeit belasten, in der sich die Aktienbewertungen auf einem historisch hohen Niveau befinden.“ Als mögliche Auslöser nennt Bernard Fehler der chinesischen Führung oder verschärfte Spannungen auf der koreanischen Halbinsel.

Zudem könnte ein möglicher Ölpreisverfall auf unter 40 US-Dollar die Aussichten für die Emittenten aus dem Energiesektor verdüstern, was wiederum die breiten Anleihenmärkte in Mitleidenschaft ziehen dürfte. „Aber auch eine Beschleunigung des Lohnwachstums in den Vereinigten Staaten könnte zu einem unerwartet schnellen Anstieg des US-Leitzinses und somit einer Marktkorrektur führen. Beide Szenarien sind jedoch bis zum Jahresende höchst unwahrscheinlich.“

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