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US-Notenbankpolitik Warum die Fed eine Zinserhöhung im Juni nicht mehr ausschließt

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Brexit-Abstimmung steht vor der Tür

Trotzdem denken wir, dass Notenbank-Chefin Janet Yellen mit der Zinsanhebung aus zwei Gründen bis zur zweiten Jahreshälfte warten wird:

Erstens stimmt Großbritannien nur eine Woche nach der Zinssitzung der Fed im Juni über den Verbleib in der EU ab. Unserer Ansicht nach wird die Fed ihre Entscheidung konservativ angehen. Und das bedeutet, die mit der Abstimmung verbundene Unsicherheit wird dazu führen, dass die Fed die Zinsen erst anheben wird, wenn das Ergebnis des Brexit-Referendums feststeht.

Außerdem kann ein Brexit – also ein Szenario, bei dem Großbritannien für einen Austritt aus der EU stimmt – sowohl in Großbritannien als auch in Europa zu einem Wachstumsrückgang führen. Dieser würde auch die US-Wirtschaft belasten.

Der zweite Grund, warum Janet Yellen voraussichtlich bis zur zweiten Jahreshälfte mit einer Zinsanhebung warten wird, ist, dass sie bis dato mit ihren Äußerungen sehr zurückhaltend war. Es müsste deshalb schon ziemlich viel geschehen, um die Notenbank-Chefin von einer Zinserhöhung bereits im Juni zu überzeugen.

Das Ergebnis aus alledem ist, dass wir an unserer Prognose festhalten. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Fed in der zweiten Jahreshälfte die Zinsen eher zweimal als einmal anheben wird. Das ist weiterhin etwas mehr, als der Markt eingepreist hat. Dieser rechnet mit etwas mehr als einer Zinserhöhung in diesem Jahr.

Die bisherige moderate Rhetorik der US-amerikanischen Zentralbank hat in den letzten Monaten riskante Vermögenswerte unterstützt – darunter die Aktienmärkte in den Schwellenländern. Im Gegensatz dazu können kommende Zinserhöhungen in den USA den Schwellenländern Gegenwind bescheren.

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