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US-Pharmaindustrie Opioid-Krise lässt Pharma-Aktionäre zittern

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Der Fluch der bösen Tat

Welche Folgen restriktive Eingriffe der Food and Drug Administration (FDA) haben können, zeigt zum Beispiel ihr Vorgehen gegen Endo. Das Unternehmen und sein Medikament Opana waren das erste Ziel der FDA, die den Vertrieb des Schmerzmittels stoppte. Da dieses rund 4 Prozent der Erlöse von Endo generiert, reagierten Anleger sofort; die Aktie fiel am Tag nach der Bekanntgabe (9. Juni 2017) um 17 Prozent. In den vergangenen 12 Monaten rauschte der Kurs 60 Prozent gen Süden. Hikma, Mallinckrodt and Impax stellen Generika von Opana (Oxymorphones Hydrochlorid) her.

Auch Generika-Hersteller betroffen

Auch sie hat die Klagewelle schon voll getroffen; die Hikma-Aktie verlor in 12 Monaten knapp 38, Mallinckrodt rund 72 Prozent. Noch ist nicht sicher, welche Opioide als nächste vom Markt verschwinden werden; einige heiße, besonders riskante Kandidaten gibt es jedoch, die unter akuter Beobachtung von Öffentlichkeit und FDA stehen. So gab es ein Bürgerbegehren, das von Vertretern der Gesundheitsbehörden und Ärzten mitgetragen wird, die fordern, die FDA möge oral und intramuskulär zu verabreichende, hoch dosierte Opioide wie Oxycontin und Oxycodone komplett vom Markt verbannen.

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Strafen bis zu fünf Milliarden US-Dollar möglich

Im September 2017 verhängte eine Koalition von 41 Staatsanwälten von US-Staaten Zwangsvorladungen gegen Opioidhersteller. Es sollen weitere Ermittlungen zu Marketing und Verkaufspraktiken angestellt werden. Zahlreiche weitere Klagen auf Basis dieser Ermittlungen sind zu erwarten. Gemessen an den bisher teuersten Pharmaprozessen während der vergangenen zehn Jahre, in denen betrügerische Machenschaften, mangelnde Produktsicherheit und reißerisches Marketing sanktioniert wurden, könnten Strafen zwischen einer Milliarde und 5 Milliarden US-Dollar verhängt werden. Nicht zu vergessen ist, dass das nicht börsengelistete Unternehmen Purdue Pharma im Jahr 2007 bereits zu einer Strafe und Schadensersatzzahlungen von insgesamt 635 Millionen US-Dollar verdonnert wurde. Dies könnte ein bemerkenswerter Präzedenzfall sein.

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