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US-Wahl Das sind die Folgen des „Full Donald“-Szenarios

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Investoren seien ohnehin vor allem wegen möglicher Veränderungen hinsichtlich der Regulierung der Finanzmärkte besorgt. Sollte Clinton gewählt werden, sei zumindest die komplette Implementierung des Dodd-Frank-Act wahrscheinlich. Im Extremfall könne es sogar Bemühungen zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer und zur Aufspaltung von Großbanken geben. Ein von Republikanern dominierter Senat würde bei diesen Vorhaben allerdings als Bremse wirken. Trump auf der anderen Seite könnte die regulatorischen Zügel möglicherweise als Präsident sogar lockern. „Alles in allem wäre eine Clinton-Präsidentschaft wohl besser für Kreditgeber, weil sie nahe legt, dass die Banken künftig sicherer sein könnten“, erläutern die AXA- Ökonomen.

Eine Clinton-Präsidentschaft könnte eine lockere Geldpolitik bedeuten

In jedem Fall dürfte der Wahlausgang deutliche Auswirkungen auf die Anleihemärkte haben – vor allem auf Anleihen mit längeren Laufzeiten. „In unserem Basisszenario zögert eine sehr lockere Fed die Normalisierung der Geldpolitik hinaus, während eine zyklusbedingt schwache Konjunktur die Laufzeitprämie über die nächsten Jahre hinweg im negativen Bereich hält“, so die AXA-Analysten. „Im Fall einer Trump-Präsidentschaft führt eine straffere Geldpolitik vermutlich dazu, dass die Renditen über alle Laufzeiten hinweg steigen. Auch die Laufzeitprämie dürfte schneller ansteigen.“

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Die Aktienmärkte haben zuletzt nervös reagiert, wann immer eine Trump-Präsidentschaft wahrscheinlich erschien. Für die AXA-Ökonomen ist dies durchaus verständlich. Ihre Aktienmarkt-Prognose für den Fall eines Trump-Sieges ist eher pessimistisch: „Auf eine Wahl Trumps dürfte kurzfristig eine Risk-Off-Episode an den Aktienmärkten folgen. Dies spiegelt die höhere Unsicherheit in Bezug auf die künftige Politik wider. In der Vergangenheit haben die Aktienmärkte oft negativ auf einen Wechsel der Regierungspartei reagiert.“

Anschließend könnten Trumps Pläne zur Stützung der US-Wirtschaft dagegen den Märkten durchaus einen Schub geben. Auch dies müsse aber nicht auf Dauer positiv sein: „Wir erwarten, dass die kurzfristigen Konjunkturmaßnahmen mittelfristig zu einem Crash führen. Unser langfristiger Ausblick wäre für einen Wahlsieg Trumps daher negativ“, schreiben die Axa-Ökonomen.

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