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US-Zinsen Fed spielt Konjunkturdelle herunter

Nach ihrer zweitägigen Zinssitzung hat die US-Notenbank (Fed) am Mittwoch ihre Geldpolitik unverändert gelassen. Mit Interesse nehmen die Marktteilnehmer die Einschätzung der Notenbanker um Janet Yellen zu den aktuellen Schwächesignale der US-Wirtschaft auf: Mit einem jüngst gemeldeten Wachstum im ersten Quartal von lediglich 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal stagniert die US-Wirtschaft trotz Vollbeschäftigung nahezu.

Die Fed sieht den schlechten Wert nach eigener Auskunft vom Mittwoch als „vorübergehend“ an, wodurch die Masse der Marktteilnehmer derzeit von einer nächsten Zinserhöhung im Juni ausgeht. Aktuell wird eine Zinserhöhung im nächsten Monat mit einer Wahrscheinlichkeit von 74 Prozent erwartet – ein etwas höherer Wert als vor dem Fed-Entscheid.

Fokus auf US-Arbeitsmarktzahlen

Luke Bartholomew, Investment Strategist bei Aberdeen Asset Management, kommentiert die Ergebnisse des jüngsten Fed-Meetings: „Es gab natürlich keine Zinserhöhung – damit hatte auch niemand gerechnet. Interessant ist aber wie sehr die Fed die aktuelle wirtschaftliche Schwäche abtut, indem sie sagt, diese sei nur temporär und die Fundamentaldaten seien weiterhin stark. Der Ausblick für die Zinssätze hängt tatsächlich davon ab, ob diese Bewertung richtig ist. Es wurde nicht viel darüber preisgegeben, ob es im Juni eine Erhöhung geben wird. Man wird daher höchstwahrscheinlich Reden im Vorfeld des Juni-Treffens nutzen, um Signale zu den Absichten zu geben“, blickt Bartholomew voraus.

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Der Markt rechnet im laufenden Jahr mit zwei weiteren Zinserhöhungen, nachdem die Fed zuletzt im März an der Zinsschraube gedreht hatte. Ein wichtiger Indikator für die weitere Geldpolitik ist dabei die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sind besonders wichtig, da sie auf schwächere Wachstumszahlen in der vergangenen Woche und einen etwas schwächeren Arbeitsmarktbericht im vergangenen Monat folgen. Weiche Daten wie das Konsum- und Wirtschaftsklima hingegen sahen zuletzt gut aus.

US-Erstanträge deutlich unter den Erwartungen

Die frischen US-Arbeitsmarktzahlen wurden am Tag nach dem Zinsentscheid gemeldet: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegen mit 238.000 deutlich unter den Erwartungen. Im Vergleich zur Vorwoche ging die Zahl um 19.000 auf 238.000 Anträge zurück, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 248.000 (Vorwoche: 257.000) gerechnet.

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