Vermögensverwalter-Umfrage Eurozone bleibt auf Erholungskurs
Mit Blick auf die Länderallokation empfehlen die Anlageprofis im Vergleich zum Vorjahr einen stärkeren Umbau des Portfolios. Deutschland liegt erstmals mit 27 Prozent ganz vorne, gefolgt vom restlichen Europa mit 25 Prozent. Der Anteil von US-Anlagen soll um sieben Prozentpunkte auf nun 20 Prozent gesenkt werden. Anlagen in China und Japan sollen dagegen in der Summe um die Hälfte auf nun 15 Prozent erhöht werden. Dazu passt auch die Einschätzung von Andreas Meißner vom gleichnamigen Vermögensverwalter: „Aktien, insbesondere aus Europa, sollten weiterhin den Schwerpunkt der Anlagen bilden.“ In die gleiche Richtung zielt auch Christian Müller von SIGAVEST: „Ohne die Investition in Aktien wird es nur sehr schwer möglich sein, positive Realrenditen zu erwirtschaften.“
Andreas Grünewald von FIVV rät dazu, weiterhin dividendenstarke Aktien von Weltmarktführern überzugewichten, da zum einen Hunderte Millionen junger und immer besser ausgebildeter Menschen weltweit erstmals in den Konsum hinein wachsen würden. Zum anderen fänden die Unternehmen hervorragende Rahmenbedingungen vor, wie steigende Bildung, Kaufkraft und Kundenanzahl, historisch niedrige Refinanzierungskosten, aber auch gesunkene Energie- und Rohstoffpreise.
Die regionalen Empfehlungen der Anlageexperten
Quelle: Universal-Investment
Italien als ernstzunehmender Risikofaktor
Das größte Sorgenkind mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft sehen die Befragten mit 43 Prozent in Italien. Hier findet am 4. März 2018 die vorgezogene Parlamentswahl statt. Für Beunruhigung sorgen gleichermaßen auch China und Großbritannien, gefolgt von den USA. Erfreulich dabei: Die Experten schätzen die derzeitige Erholung der Eurozone als höchstwahrscheinlich nachhaltig ein. 63 Prozent gehen allerdings davon aus, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro an Stärke gewinnt. Einem möglichen Ende der EZB-Anleihekäufe noch im nächsten Jahr blicken sie gelassen entgegen. Fast zwei Drittel denken, dass es kein oder nur ein geringes Risiko für eine Zinskorrektur der Assets geben wird. „Ein Ende der Anleihekäufe ist längst überfällig. Die EZB befeuert die Asset-Price-Blase!“, so Daniel Zindstein von der Zindstein Vermögensverwaltung.