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Aktualisiert am 03.07.2020 - 13:26 Uhrin MeinungenLesedauer: 4 Minuten

Verschärfter Handelskonflikt Globale Wachstumserholung wird verzögert, aber nicht verhindert

Die Handelsrisiken zwischen den USA und China sind in diesem Monat wieder gestiegen. Das Paradoxe dabei ist, dass beide Seiten nach den schwächeren Konjunkturaussichten und dem Ausverkauf des Marktes Ende vergangenen Jahres eher bereit waren, zu einer Einigung zu kommen. Die seit im bisherigen Jahresverlauf 2019 verbesserte Wachstumsdynamik und die starken Aktienmärkte in den USA und China haben es beiden Ländern jedoch ermöglicht, wieder eine entschiedenere Haltung einzunehmen.

Zurück auf Start?

Die Aussichten auf ein sinnvolles bilaterales Handelsabkommen bis Ende Juni, das die Märkte teilweise eingepreist hatten, haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verschlechtert. Das hatte einen Ausverkauf von Risikoanlagen zur Folge und führte dazu, dass Schwellenländer hinter den Industriestaaten zurückblieben. Nachdem die USA die Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 Prozent auf 25 Prozent angehoben haben und China mit höheren Zöllen konterte, sieht es nun so aus, als würden die Verhandlungen, die zur Nachbesserung erforderlich sind, bis weit in die zweite Jahreshälfte hineinreichen.

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Welchen Unterschied ein Tweet macht!

In den Wochen, bevor Präsident Trump seine neuen Zölle ankündigte, begann die Weltwirtschaft gerade, vorsichtige Anzeichen einer Wachstumsbelebung zu zeigen. Es gab ermutigende Daten in China – besseres Kreditwachstum, Immobilieninvestitionen und Importzahlen – und Verbesserungen im restlichen Asien und in Europa im Vergleich zu den sehr schwachen Daten von Ende 2018 und Anfang dieses Jahres.

Eine geringere Unsicherheit in Form eines Handelsabkommens vor dem Sommer hätte den chinesischen Exporteuren, den asiatischen Produktionsunternehmen und den europäischen Investitionsgüterproduzenten geholfen und das globale Handelswachstum stabilisiert. Das hätte Raum für eine moderate wirtschaftliche Erholung sowohl in Asien als auch in Europa geschaffen. Doch nun dürften die meisten handels- und fertigungsrelevanten Daten in China und seiner asiatischen Lieferanten aufgrund der Probleme bei den Handelsgesprächen in den kommenden Monaten schwach bleiben. Dies wird es erschweren, die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern wiederherzustellen.

Diese Überlegungen waren für NN Investment Partners (NN IP) ausschlaggebend, das Risiko bei der taktischen Asset Allocation zu reduzieren und insbesondere das Engagement in Lokalwährungsanleihen und Aktien aus den Schwellenländern von einer leichten Übergewichtung auf neutral zu setzen.

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