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Gaming-Aktien „Videospiele erreichen das nächste Level“

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Welche Unternehmen haben im Bereich eSports die Nase vorn?

Schmaus: Unserer Meinung nach werden die Videospiel-Produzenten die größten Nutznießer des eSports-Phänomens sein und das nächste Level erreichen. Allerdings sollte stets berücksichtigt werden, dass die Einnahmen im eSports-Segment nach wie vor wesentlich geringer sind als in der Videospielbranche. Die Videospiel-Produzenten könnten aus mehreren Gründen von ihrer einzigartigen Position profitieren – unter anderem, weil sie als Herausgeber die Rechte an den Spielen haben. Das bedeutet, dass der Spielehersteller jedes Mal, wenn ein eSports-Wettbewerb stattfindet, für die Rechte bezahlt wird, das Spiel im Wettbewerb einzusetzen.

Zweitens haben Publisher mittlerweile ihre eigenen Ligen gestartet - darunter Activison mit der Call of Duty League oder Epic Games mit dem Fortnite World Cup. Sämtliche von der Liga erzielten Gewinne gehen direkt an den Herausgeber. Drittens dürften die Medienrechte bis 2022 die größte Einnahmequelle im eSports-Segment sein. Besitzt der Herausgeber sowohl die Rechte an dem Spiel als auch die Medienrechte der Liga, erhält er faktisch auch die meisten eSports-Einnahmen.

Wie stellt sich das Marktumfeld Video Gaming und eSports derzeit im Vergleich zu anderen Branchen dar? Wie viel Rendite konnten Anleger in den vergangenen zwölf Monaten mit diesem Branchen-ETF im Vergleich zum MSCI World herausholen?

Schmaus: Gerade jetzt während der Corona-Pandemie sehen wir mangels der persönlichen Kontakt- und Sportmöglichkeiten in der Video- und eSports-Branche ein starkes Wachstum. Diese Entwicklung sorgt zudem für größere Akzeptanz – und damit für weiteres Potenzial in die Zeit nach der Pandemie. Ein Vergleich mit dem breiten Aktienmarkt belegt dies: Während der MSCI World Index in den vergangenen zwölf Monaten – zum Stichtag 30. September 2020 – um rund zehn Prozent zugelegt hat, verbuchte der VanEck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETF einen Zuwachs von über 81 Prozent.

Wer investiert in den ETF, eher Privatanleger oder Profis?

Schmaus: Beide Gruppen haben zum rasanten Anstieg des Fondsvolumens beigetragen. Den Profis gefällt das Pure-Play-Konzept des ETFs, also ausschließlich auf Unternehmen zu setzen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit Videospielen beziehungsweise eSports erzielen. Unter den Privatanlegern investiert verstärkt die junge Generation der Millennials, da diese wie selbstverständlich mit Smartphones, PCs und Game-Konsolen aufgewachsen sind und das enorme Potenzial dieser Branche sehen.

Wie steht es um die Volatilität des Fonds – ist er eher etwas für Adrenalinjunkies oder vorsichtigere Zeitgenossen?

Schmaus: Welches Spiel tatsächlich zum Erfolgstitel wird, lässt sich schwer vorhersagen. Da Videospiel- und eSports-Unternehmen in hohem Maße von Patentrechten und Veränderungen bei den Verbrauchervorlieben sowie von Datenschutz- und Cybersicherheitsbestimmungen abhängen, sollten solche Investments immer Teil eines insgesamt breiter gestreuten Portfolios sein. Auch innerhalb der Gaming-Branche empfiehlt es sich, auf einen diversifizierten Korb von Aktien zu setzen, wie es beispielsweise unser ETF ermöglicht.

Butter bei die Fische: Gehören Sie auch zur Gamer-Fraktion und welches Spiel beherrschen Sie am besten?

Schmaus: In meiner Jugend gehörten Lan-Partys durchaus zur Wochenendplanung. Jüngere Menschen können sich wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, was für ein Aufwand es war, die zu dieser Zeit recht unhandlichen Rechner inklusive Bildschirm und Zubehör zu transportieren. Heute ist es deutlich seltener geworden, aber ab und an setze ich mich immer noch gerne an „Age of Empire“ – ein Klassiker unter den PC-Spielen.

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