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Altersvorsorge Deutsche finden Aktien gut – theoretisch

Zweifel kommen auf
Zweifel kommen auf: Ist das Sparschwein wirklich die passende Altersvorsorge? | Foto: IMAGO / Panthermedia

Das deutsche Rentensystem gerät immer weiter unter Druck: Gemäß aktueller Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung stehen einem Rentner derzeit 1,8 Beitragszahler gegenüber – in den 1960er-Jahren lag das Verhältnis noch bei 1:6. Laut Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) könnten es bis 2050 sogar nur noch 1,3 Beitragszahler pro Rentenempfänger sein. Mögliche Folgen: Das Rentenalter steigt und die gesetzliche Rente nimmt weiter ab. Die private Vorsorge wird daher immer wichtiger. Doch nach wie vor gibt es eine Lücke zwischen dem Wissen, was für die Altersvorsorge sinnvoll wäre, und der tatsächlichen Umsetzung. Das zeigt das Finanzbarometer – Sommer 2021 von J.P. Morgan Asset Management.

Man höre und staune: Aktien auf Platz 1

Ein erstaunliches Ergebnis: Die Frage nach dem für die Altersvorsorge am besten geeigneten Finanzprodukt haben 33 Prozent der Befragten mit Aktien beantwortet – Platz 1. Dicht dahinter liegen Lebens- beziehungsweise Rentenversicherungen (32 Prozent) vor dem Sparbuch (28 Prozent) und Investmentfonds mit 22 Prozent.

Quelle: J.P. Morgan AM

„Die Erkenntnis, dass Aktien für die Altersabsicherung unerlässlich sind, scheint sich allmählich durchzusetzen – und so ist es erfreulich, dass ein Drittel der Deutschen ihnen für die Altersvorsorge eine besonders gute Eignung zuspricht“, unterstreicht Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management. Dass viele weiterhin von Sparprodukten für die Altersvorsorge überzeugt sind, sei aber ein Zeichen dafür, dass die Finanzbildung weiter verstärkt werden sollte.

Tatsächlicher Besitz von Finanzprodukten: Deutsche setzen weiterhin aufs Sparbuch

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Wissen und Umsetzung klaffen bei den Deutschen auseinander. Das zeigt sich besonders deutlich am Sparbuch: Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) setzt auch nach mehr als einer Dekade immer weiter sinkender Zinsen auf diese Form des Sparens – obwohl nur 28 Prozent es als geeignet für die Altersvorsorge ansehen. Aktien wiederum besitzen nur 24 Prozent. „In Zeiten von Niedrigzinsen und angesichts immer häufiger erhobener Verwahrentgelte auf Spareinlagen ist mit einem Sparbuch ein Vermögensaufbau praktisch ausgeschlossen. Berücksichtigt man die Inflationsrate, die im Juli bei 3,9 Prozent lag, ist damit tatsächlich ein Vermögensverlust vorprogrammiert“, betont Matthias Schulz.  

Investmentfonds sind für den langfristigen Vermögensaufbau besonders gut geeignet, da sie das Risiko breit streuen. Nur 17 Prozent der Deutschen besitzen aber Fondsanteile. Diese liegen damit ebenso wie ETFs weit abgeschlagen hinter dem Sparbuch. So ist Schulz‘ Fazit, dass es die Lücke zwischen dem Wissen um den richtigen Weg zur Altersvorsorge und der Umsetzung zu schließen gilt.

Corona-Rückenwind für Wertpapieranlagen

Die Befragung zeigt auch, dass die Pandemie das Anlageverhalten der Deutschen beeinflusst und viele Menschen dazu gebracht hat, sich mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen. So bestätigen 15 Prozent der Befragten, dass sie sich während der Pandemie mit dem Thema beschäftigt haben und jetzt investieren. Weitere 26 Prozent investieren zwar noch nicht, möchten aber in diesem Jahr damit beginnen.

Schulz betont, dass sich gerade für Anlageeinsteigerinnen und -einsteiger Fondssparpläne eignen, bei denen sich bereits mit kleinen Beträgen erste Erfahrungen am Kapitalmarkt sammeln sowie Vorurteile und Vorbehalte abbauen lassen.

Für das Finanzbarometer – Sommer 2021 von J.P. Morgan Asset Management wurden in einer repräsentativen Online-Befragung 2.000 Frauen und Männer ab 20 Jahren in Deutschland befragt.

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