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Aktualisiert am 06.07.2020 - 16:37 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 4 Minuten

Vorteile von Edelstein-Investments „Diamanten eignen sich als Wertsicherung“

Schleiferlegende Dieter Hahn
„Diamanten sind kein Masseninvestment wie Gold, Engpässe sind deshalb unwahrscheinlich“, sagt Schleiferlegende Dieter Hahn. | Foto: Ph. Hahn Söhne

der fonds: Herr Hahn, eignen sich Diamanten als Wertanlage?

Dieter Hahn: Ich vermeide das Wort Anlage und spreche lieber von einer Wertsicherung. Aber ja, Diamanten eignen sich als Wertsicherung. Jedoch nicht – oder nur sehr begrenzt – für kurzfristige Spekulationen. Bei der reinen Wertsicherung durch Diamanten ist es nicht das Ziel, innerhalb kurzer Zeit bei großem Risiko eine Vermehrung des Vermögens zu erreichen, sondern es langfristig gegen Inflation abzusichern.

Die liebsten Realwerte der Deutschen sind aber nicht Diamanten, sondern Immobilien. Teilen Sie diese Einstellung?

Hahn: Ein mobiler Sachwert wie Diamanten, der dazu noch einen hohen Wert auf kleinem Raum bietet, hat einen Vorteil gegenüber Immobilien: Er verursacht keine weiteren Kosten und ist unabhängig von planerischen Entscheidungen. Außerdem sind Diamanten eine steuerneutrale Anlage. Sie ziehen keine Kapitalertragssteuer an und erfordern keine Unterhaltskosten. Insofern sind sie eine sehr gute Rücklage, die Anleger nach einer Krise wieder zu Geld machen können.

Welche Diamanten eignen sich zur Wertsicherung?

Hahn: Für die Wertsicherung eignen sich am besten lupenreine Brillanten im Brillantschliff in hohen Farb- und Reinheitsstufen und mit einem Gewicht von 0,5 bis etwa 2 Karat. Haben die Steine dann noch eine seriöse Expertise, gibt es keine Diskussionen beim Wiederverkauf. Solche Expertisen erhalten Käufer bei seriösen Juwelieren, Goldschmieden und Händlern direkt beim Kauf, zum Beispiel vom GIA (Gemological Institute of America, Anm. d. Red.) oder dem Diamant-Prüflabor in Idar-Oberstein. Anleger sollten jedoch beachten, dass der Wiederverkauf mit zunehmender Größe der Brillanten grundsätzlich schwieriger wird.

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Wie sieht die aktuelle Preisentwicklung bei Diamanten aus?

Hahn: Diamanten, roh und geschliffen, werden international auf US-Dollarbasis gehandelt. Insofern hängt die Preisbildung im Euroraum direkt von dieser Währungsrelation ab. Rückblickend sind die Preise seit etwa 1960 deutlich gestiegen, ein Hinweis auf die langfristige Perspektive. Kurzfristige Ausschläge, die durchaus vorkommen, sollten dabei außer Betracht bleiben.

Was sind neben der Dollarbindung die Gründe für diesen Preisanstieg?

Hahn: Wie andere Rohstoffe auch, sind die Vorkommen von Diamanten endlich. Zugleich wird es immer aufwändiger, größere und qualitativ gute Vorkommen zu explorieren und die Diamanten zu fördern. Demgegenüber steht eine wachsende Käuferschicht in China und Indien, so dass wir aufgrund des langfristigen Angebots- und Nachfrageverhältnisses von stabilen bis steigenden Preisen ausgehen.

Lassen Sie uns über die Vorteile von Diamanten gegenüber Gold sprechen. Welche sind das?

Hahn: Diamanten sind sehr mobil und eignen sich für eine direkte Anlage. Das heißt, ich brauche dafür keine Verbriefung, sondern kann sie ganz einfach in die Hand nehmen und in einem Schließfach deponieren, in dem eventuell schon andere Wertgegenstände lagern.

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