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Warnung an Aktien-Investoren Nordea-Fondsmanager glaubt nicht an Hype um Unternehmensgewinne

Gefährliches Terrain: Arbeiter stellen an einem Abgrund in den Alpen ein Warnschild auf. Aktieninvestoren sollten ebenfalls auf der Hut sein
Gefährliches Terrain: Arbeiter stellen an einem Abgrund in den Alpen ein Warnschild auf. Aktieninvestoren sollten ebenfalls auf der Hut sein | Foto: Pixabay

Aus Sicht von Robert Naess lauern am Aktienmarkt derzeit Gefahren. Dem Fondsmanager zufolge sind angesichts steigender Kurse Unternehmen, die ihre Prognosen zum Gewinnwachstum nicht erreichen, das größte Risiko für Anleger. Naess verwaltet bei Nordea Investment Managment, der Fondstochter der Nordea Bank, ein Aktienvermögen von rund 35 Milliarden Euro. „Anleger sind zu optimistisch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Recht habe“, so Naess in einem Interview mit Bloomberg.

Aufgrund guter Wirtschaftsdaten aus China erlebten Aktien zuletzt eine Rally. Die politische Agenda des neuen US-Präsidenten Donald Trump verlieh der Asset-Klasse zusätzlich Auftrieb. Investoren erwarten, dass Trump die Ausgaben für Infrastruktur-Projekte erhöht, Regulierungen abbaut und Steuern senkt.

Der US-Aktienindex S&P 500 ist seit einem Tief im Februar des vergangenen Jahres um satte 28 Prozent gestiegen – was das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf über 21 getrieben hat. Das ist der höchste Wert seit 2009. Für den S&P 500 liegt das positive Gewinn-je-Aktie-Wachstum bei geschätzten 15 Prozent, wie Daten von Bloomberg zeigen. „Das legt den Schluss nahe, dass Aktien etwas zu teuer sind“, meint Naess.

Anleger sollten sich Naess zufolge nicht von Umsatzwachstum der Unternehmen blenden lassen, da die Profitabilität aufgrund steigender Löhne vor dem Hintergrund sinkender Arbeitslosigkeit unter Druck geraten könnte. „Weil die Margen schon jetzt recht hoch sind, müssen die Prognosen für die Unternehmensergebnisse wohl nach unten korrigiert werden“, so Naess.

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„Teure Papiere sind tabu“

Naess analysiert mit seinem Partner Claus Vorm tausende Unternehmen, um ein Portfolio mit rund 100 Aktien aufzubauen. Die Fondsmanager investieren in Titel mit stabilen Gewinnen. Teure Papiere sind tabu. Mit dieser Strategie erzielte das Manager-Duo mit ihrem Global Stable Equity Fund einen Ertrag von 11 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren brachte es der Fonds auf einen Ertrag von durchschnittlich 16 Prozent, womit er 96 Prozent aller vergleichbaren Portfolios schlug.

In diesem Jahr haben Naess und Vorm ihre Position beim Online-Marktplatz Ebay ausgebaut. Im vergangenen Jahr gab es die größten Erhöhungen bei der US- Apothekenkette Walgreens Boots Alliance, dem Telekommunikationskonzern Verizon Communications sowie Walt Disney und Apple. „Es ist immer besser, stabile Aktien zu haben. Langfristig erwirtschaftet man damit bessere Erträge“, betont Naess. Zyklischere Firmen hätten die Tendenz, gelegentlich zu stolpern.

Naess zufolge könnten Investoren nicht nur die künftigen Unternehmensgewinne zu hoch einschätzen, sondern auch den potenziellen Risiken aus den politischen Maßnahmen von Trump „zu wenig Gewicht beimessen“. Als Beispiel nennt er potenzielle Handelskonflikte. „Es ist immer noch Risiko mit Trump verbunden, auch wenn der Markt diesem Umstand sehr positiv begegnet“, sagt er.

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