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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 6 Minuten

Glanz verblasst? Was Gold als Investment kann – und was nicht

Gießen von Goldbarren
Gießen von Goldbarren: In der Corona-Pandemie kletterte der Preis des Edelmetalls auf ein Rekordhoch, sank zuletzt aber wieder deutlich | Foto: IMAGO / ITAR-TASS

Gold gilt unter Anlegern als Krisenwährung, insbesondere in unsicheren Zeiten steht das Edelmetall hoch im Kurs – das zeigte sich auch während der Corona-Pandemie. Der Preis kletterte auf ein Rekordhoch von 2.038 US-Dollar pro Feinunze im August 2020. Danach ging es aber rasch wieder bergab. Derzeit liegt er bei 1.720 US-Dollar (Stand: 4. März 2021). Was taugt Gold also als Geldanlage?

Gold in den Mittelpunkt der Anlagestrategie zu stellen, halten die meisten Experten nicht für sinnvoll: Das Edelmetall erwirtschaftet keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden. Anleger profitieren also nur, wenn der Preis steigt. Als Beimischung kann Gold in einem breit diversifizierten Depot aber eine wichtige Stabilisierungsfunktion einnehmen. Denn wenn es an den Börsen turbulent zugeht, legt es meist an Wert zu.

Goldbesitzer sind nicht zwingend Goldanleger

Eine Studie des World Gold Councils, eine Organisation der globalen Goldbergbauindustrie, hat ergeben, dass im Vergleich zu anderen Ländern die private Goldhaltung in Deutschland überdurchschnittlich hoch ist. Dies mag auf den ersten Blick den Ruf der Deutschen als risikoscheue Anleger bestätigen.

Aber: Ein größerer Anteil der Goldbesitzer hierzulande verfügt über Goldschmuck, nicht Goldbarren oder -münzen. Dahinter dürfte nur selten ein Investmentgedanke stehen, sondern vielmehr der ideelle Wert: Oft wird beispielsweise Goldschmuck zu besonderen Gelegenheiten verschenkt oder Familienstücke werden vererbt.

Deutsche Goldanleger bevorzugen physische Anlagen

Aber natürlich ist Gold für viele auch eine Geldanlage. In welcher Form tätigen die deutschen Anleger ihre Goldinvestments? Die klassischen Investitionsformen liegen hoch im Kurs. Laut einer Umfrage des Edelmetallhändlers Heraeus bevorzugt die Mehrheit der deutschen Goldanleger traditionelle Anlageformen. So besitzen fast drei Viertel der Befragten Goldbarren, etwa 59 Prozent nennen Münzen ihr Eigen (Abbildung 1).

Der Kauf des Edelmetalls in physischer Form ist von der Mehrwertsteuer befreit – zumindest dann, wenn die Barren oder Münzen einen gewissen Feingoldanteil enthalten. Auch die Gewinne aus dem Verkauf sind steuerbefreit, wenn es sich zuvor mindestens ein Jahr im Besitz des Verkäufers befand. Dafür verursacht die Lagerung Kosten – vor allem, wenn der Anleger sich für eine externe Lagermöglichkeit wie ein Bankschließfach entscheidet.

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Abbildung 1: Beliebteste Anlageformen

                                  Deutschland, Stand: Juli 2020

Xetra-Gold ist der größte deutsche Goldfonds

Welche „goldenen“ Alternativen zu physischen Investments gibt es überhaupt? Börsengehandelte Rohstofffonds wie Gold-ETFs (Exchange Traded Funds) und Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) bieten Anlegern die Möglichkeit, von einer positiven Performance des Edelmetalls zu profitieren, ohne selbst physisches Gold zu besitzen. Eine weitere Möglichkeit sind Investments in Goldminengesellschaften. Auch Goldzertifikate sind eine Alternative – insbesondere für risikofreudigere Anleger.

Mit einem Goldbestand von 1.178,5 Tonnen war der SDPR Gold Trust zur Mitte des Jahres 2020 der mit Abstand größte Goldfonds weltweit (siehe Abbildung 2). Verwaltet wird er von dem US-amerikanischen Vermögensverwalter State Street Global Advisors. Größter deutscher Goldfonds ist Xetra-Gold, Emittentin ist die Deutsche Börse Commodities GmbH.

Abbildung 2: Möglichkeiten in Gold zu investieren

                                 Quelle: Unternehmensangaben (Jew. ETF-/ETC-Anbieter) (Stand: 30. Juni 2020)

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