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Aktualisiert am 25.03.2022 - 17:19 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Was, wenn Le Pen gewinnt? Frankreichs Stolz auf der Kippe

Die Architektur des Eiffelturms wurde anfangs heftig kritisiert
Die Architektur des Eiffelturms wurde anfangs heftig kritisiert: Wie werden die Franzosen mit Le Pen umgehen, wenn sie die Wahl gewinnen sollte? | Foto: Elena Ekkert

Flattert der gallische Hahn vom europäischen Hof? Zumindest steht Frankreichs Stolz auf der Kippe. Denn: „Der Wahlausgang erscheint unsicherer denn je“, kommentiert Jérôme Fourquet vom Meinungsforschungsinstitut Ifop den Wahlkampf in Frankreich gegenüber der „Börsen-Zeitung“. Nicht nur wie üblich zwei Favoriten sind diesmal auf der Zielgeraden, sondern vier. Auch der Abstand zwischen den vier Kandidaten verringert sich zusehends: Laut einer Umfrage von Kantar France Insights führen der parteilose Mitte-Kandidat Emmanuel Macron und Rechtspopulistin Marine Le Pen das Rennen mit jeweils 24 Prozent an, gefolgt vom linken Jean-Luc Mélenchon (18 Prozent) und dem Republikaner François Fillon (17 Prozent).

Zwar werden Macron bessere Chancen im zweiten Wahldurchgang zugetraut, doch Garantien gibt es keine. Schließlich sorgten sowohl das Brexit-Votum in Großbritannien als auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten für große Überraschungen, auf die es in den vorangehenden Umfragen kaum Hinweise gegeben hatte. Was passiert also, falls Marine Le Pen tatsächlich Frankreichs Präsidentin wird – und ihre Wahlversprechen mit aller Stimmen-Macht durchsetzt?

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Einer der zentralen Punkte des Wahlprogramms von Le Pen ist der „Frexit“, der Austritt Frankreichs aus der Europäischen Union (EU). Die Kandidatin möchte „mit der EU Schluss machen“ und „dieses bürokratische Monster abschaffen“, das Frankreich seit Jahrzehnten schwäche. Das verkündete sie der „Zeit“ zufolge auf einer Veranstaltung Ende Februar. Nicht einmal den Ausgang der Brexit-Verhandlungen will sie dafür abwarten. Auch andere Bündnisse und Verpflichtungen des Landes – etwa die Mitgliedschaft im Nordatlantischen Bündnis (NATO) – wären in Frage gestellt, sollte die Rechtspopulistin die Wahlen gewinnen.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump hingegen spricht Le Pen ihre Bewunderung aus. Putin habe sein Land zurück auf Wachstum getrimmt und durch den militärischen Einsatz in Syrien die Welt sicherer gemacht. Auch mit Trump fühlt sie sich politisch verwandt – die Ablehnung von Einwanderung und Islam, der Rückzug beziehungsweise die Neuverhandlung der außenpolitischen Konstellationen und Verträge sowie Protektionismus hat sich Le Pen seit Jahren auf die Trikolore geschrieben.

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