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Aktualisiert am 19.05.2020 - 12:28 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 5 Minuten

Weltwirtschaft im Wandel Wie geht es für die Anleger weiter?

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Wie wir 2019 gesehen haben, sind Schwellenmarktpapiere einem größeren chinaspezifischen Risiko ausgesetzt. Wir rechnen damit, dass sich China während der Entspannungsphase im Handelskonflikt mit den USA weiter auf Reformen im Inland konzentrieren wird. Schwellenmarktanleihen könnte es 2020 somit an positiven Impulsen fehlen, die mit denjenigen in den Industrieländern vergleichbar sind.

Neues Potenzial für Anleger in europäischen Aktien

Globale Aktien hingegen dürften Anfang 2020 – wie 2011/12 und 2015/16 – von einer Erholung des US- und des weltweiten Wachstums sowie von höheren Erwartungen profitieren.

Dank den Maßnahmen, welche die Zentralbanken im zweiten Halbjahr 2019 ergriffen haben, um die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs im Kreditzyklus zu verringern, lässt der Druck, dem die Anleger fast das ganze vergangene Jahr ausgesetzt waren, endlich nach. Ende 2019 zeichneten sich ein Waffenstillstand im Handelskonflikt USA-China und eine Lösung für das Brexit-Drama zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU am Horizont ab. Doch die Spannungen im Nahen Osten bleiben hoch, sodass nicht sicher ist, ob die geopolitischen Risiken letztlich abnehmen werden.

Da die Bewertungen der US-Aktien hoch sind, werden bessere Prognosen für das Gewinnwachstum, das Ende 2019 auf nahe null sank, 2020 der wichtigste Renditetreiber sein. Obwohl diese Prognosen zum Jahresbeginn 2020 optimistisch erscheinen, verheißen moderatere Erwartungen sowie die sich für das kommende Jahr aufhellenden Wachstumsaussichten Gutes für Aktien im Allgemeinen.

US-Aktien haben seit dem Ende der globalen Finanzkrise besser abgeschnitten als die weltweite Konkurrenz. Nun zeichnet sich ein Ende dieses Höhenflugs ab. Europäische Aktien, die im Gegensatz zu den US-Aktien nicht hoch bewertet waren, konnten 2019 mit ihren amerikanischen Pendants mithalten. Dazu trug auch der schwache Euro bei. Da sich der Brexit-Nebel lichten sollte, dürften sowohl britische als auch europäische Aktien zu Beginn dieses Jahres von der fiskalpolitischen Dynamik profitieren. Im vergangenen Jahr suchten die Anleger in global tätigen europäischen und britischen Unternehmen Zuflucht. Nun da sich gewisse Hindernisse abzuschwächen scheinen, dürfte ein Wechsel zu eher auf den Heimmarkt ausgerichteten Unternehmen neue Opportunitäten bringen.

Ein anziehendes Weltwirtschaftswachstum kommt in der Regel den Schwellenmarkt-aktien zugute, doch ist unserer Meinung nach eine aktive Titelauswahl in diesem Universum angezeigt, um signifikanten Mehrwert zu erzielen. In China bieten unseres Erachtens wichtige Trends im Binnenkonsum 2020 Chancen, insbesondere bei den an Festlandbörsen kotierten A-Aktien.

Devisen als Beimischung

Da die Gewinnerwartungen nach wie vor moderat sind, sollten die Anleger auch den voraussichtlichen Anstieg der Volatilität an den globalen Devisenmärkten nutzen, um die Gesamtrendite ihrer Portfolios zu verbessern. Die seit zwei Jahren anhaltende Stärke des US-Dollars neigt sich dem Ende zu, weshalb sich in diesem Jahr taktische Gelegenheiten am Devisenmarkt eröffnen sollten.

Zudem besteht die Gefahr, dass der Übergang von geld- zu fiskalpolitischen Maßnahmen für die Weltwirtschaft nicht reibungslos verläuft. Daher wird der Schwerpunkt der Risikokontrolle darauf liegen, wie dieser Übergang vonstattengehen wird. Längerfristige Staatsanleihen dürften taktische Chancen bieten und ein Ausbau des Engagements in sicheren Vermögenswerten wird 2020 eine wichtige Maßnahme zur Diversifikation darstellen. Wir sind überzeugt, dass sichere Anlagen, d. h. der japanische Yen, der Schweizer Franken und Gold, attraktive Möglichkeiten bieten, diese entsprechend umzusetzen.

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