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Aktualisiert am 19.05.2020 - 11:03 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Weltwirtschaftsforum Klimapolitik wird zum Wirtschaftsfaktor

Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, gilt es als unverzichtbar, die Welt bis 2050 klimaneutral zu gestalten, also die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Im Vordergrund steht dabei die Verringerung von CO2-Emissionen durch Öl- und Gasunternehmen beim Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbarer, CO2-neutraler Energie.

Robeco hatte mit elf börsennotierten Öl- und Gasunternehmen ein dreijähriges Programm zur aktiven Einflussnahme vereinbart, das 2019 beendet wurde. Zusammen stellen diese Konzerne ein Viertel des weltweiten Öl- und ein Fünftel des weltweiten Gasangebots bereit. In diesen drei Jahren aktiver Einflussnahme hat unsere Zusammenarbeit mit Öl- und Gaskonzernen im Allgemeinen positive Ergebnisse hervorgebracht, so das Fazit. Bei den elf Unternehmen waren wir gemessen an ihrem Fortschritt bezüglich der zu Beginn der aktiven Einflussnahme formulierten Ziele in sieben Fällen erfolgreich.

Shell pumpt ermutigende Signale in den Markt

Die aktive Einflussnahme war Teil der Zusammenarbeit im Rahmen der Climate Action 100+-Initiative, einem Zusammenschluss von über 370 Investoren mit einem insgesamt verwalteten Vermögen von über 35 Billionen US-Dollar. Durch diese im Dezember 2017 ins Leben gerufene Initiative wurden über 100 Unternehmen identifiziert, die am meisten CO2 emittieren, darunter die größten Öl- und Gaskonzerne.

Im Dezember 2018 erreichte die Initiative einen eindrucksvollen Erfolg: Shell verpflichtete sich, kurzfristige Ziele für seine CO2-Emissionen, einschließlich der Emissionen von genutzten Produkten, festzulegen. Zudem gab das Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen bekannt, dass die Bezahlung seiner Führungskräfte zum ersten Mal an die Erreichung dieser Ziele geknüpft wird. Federführend bei der aktiven Einflussnahme auf Shell waren Robeco und der Church of England Pensions Board.

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Das Beispiel Shell zeigt, wie wichtig es ist, Partnerschaften mit den Unternehmen, die ihren CO2-Ausstoß verringern müssen, und mit anderen Investoren zu gründen. Initiativen wie Climate Action 100+ haben den Grundstein für bisher nicht da gewesene Partnerschaften gelegt, die wir in Zukunft in Sektoren mit hohen CO2-Emissionen benötigen werden. Hierzu zählen insbesondere die Automobil-, Schifffahrts- und Energie- sowie die Stahlindustrie.

Ziele des Pariser Abkommen müssen nach oben auf die Agenda

2020 können Investoren und Unternehmen auf diesem Erfolg aufbauen. 2019 stellte zwar in Bezug auf die aufkommende Praxis und die veränderte Haltung und Auffassung von Investoren einen Wendepunkt dar. Wir haben aber noch nicht das Maß an Ehrgeiz, das wir brauchen, um erfolgreich zu sein. Deshalb muss 2020 das Jahr sein, in dem eine neue Partnerschaft zwischen Unternehmensvorständen und institutionellen Investoren zustande kommt. Es sollte eine Partnerschaft sein, die auf systemischen Veränderungen und praktischen Resultaten basiert und entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie über alle Assetklassen hinweg funktionieren kann, um für die Automobil-, Schifffahrts-, Stahl- und Zementindustrie – um nur einige zu nennen – Wege zur Klimaneutralität zu entwickeln.

Wir erwarten, dass auf Regierungsebene die national festgelegten Beiträge, also die von einzelnen Ländern im Pariser Abkommen zugesagte Reduzierung von CO2-Emissionen, auf der Tagesordnung weiter nach oben rücken werden. Viele Regierungen – auch die der Niederlande, in denen Robeco seinen Sitz hat – haben sich bereits solche Ziele gesetzt. Die Climate Action 100+-Initiative hat hier beispielhaft gezeigt, was durch Zusammenarbeit erreicht werden kann.

 

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