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Aktualisiert am 03.07.2020 - 12:14 Uhrin MeinungenLesedauer: 4 Minuten

Weltwirtschaftswachstum und Anlagemärkte „Stille Post“ aus China

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Es muss sich aber erst noch herausstellen, ob es dieses Mal anders ist, wie China die übrige Welt beeinflusst, aber es gibt insbesondere einen Grund für die Annahme, dass das der Fall sein könnte. Die politische Fokussierung auf Entschuldung zum einen und auf das Erreichen des Wachstumsziels zum anderen schafft ein echtes Dilemma, dessen Ausgang für die anderen Volkswirtschaften viel weniger hilfreich sein könnte. David Lubin, Freund und früherer Kollege bei Citi, beschreibt dies treffend: „Aufgrund des kreditabhängigen Wachstumsmodells Chinas kann das Land diese Ziele nicht gleichzeitig erreichen. Eine Steigerung des BIP geht mit einer höheren Verschuldung einher, wodurch eine finanzielle Anfälligkeit entsteht; und um die finanzielle Stabilität zu verbessern, müssen Schulden abgebaut werden, was das BIP gefährdet.“

China bei Wirtschaftsstimuli im Dilemma

Eine Folge dieses Dilemmas ist, dass China zwischen diesen beiden unvereinbaren Zielen hin und her springt, was für kürzere und volatilere Zyklen sorgt. Darüber hinaus konzentriert sich das Land nun auf die Ankurbelung des Konsums statt auf kreditintensive Investitionen, wodurch sich der Übertragungsmechanismus zwischen China und anderen Ländern verändert. All das bedeutet nicht, dass Chinas stimulierende Maßnahmen ins Leere laufen werden, doch ihre Wirkung wird vielleicht nicht mehr ganz so durchschlagend sein wie bisher.

Unsere Entscheidung, die Risikobudgets in unserer dynamischen Fondspalette insgesamt zu reduzieren, erscheint uns bislang richtig, aber wir achten genau auf Entwicklungen, die unsere Einschätzung von Cashflows und Diskontierungssätzen in die eine oder andere Richtung ändern könnten. Die Portfolios haben ein geringes Durationsrisiko und nutzen Cash-ähnliche Anlagen und Unternehmensanleihen mit kurzer Laufzeit, um volatilere Positionen wie Aktien aus asiatischen Schwellenländern, Japan und Europa zu stabilisieren.

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