Wenig Bewegung bei US-Konjunkturindikatoren Die Depotverstärkung wird Immobilieninvestitionen vorgezogen
Das zweite wichtige Ereignis dieser Woche nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank ist die Veröffentlichung der Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal 2017: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 2,6 Prozent, gibt das Bureau of Economic Analyses (Bea) bekannt. Volkswirte hatten ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet, nachdem die US-Wirtschaft im Vorquartal nur um 1,2 Prozent gewachsen war.
Gestützt wird die konjunkturelle Entwicklung in den USA von den privaten Konsumausgaben: Die Ausgaben der Verbraucher kletterten um 2,8 Prozent. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs von 1,9 Prozent erwartet. Zum Vergleich: Der US-Außenhandel lieferte nur einen Wachstumsbeitrag von 0,18 Prozentpunkten zum BIP-Anstieg.
Anlageinvestitionen wurden aufgestockt
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Doch nicht nur dem Konsum haben die US-Amerikaner verstärkt gefrönt. Mehr Geld haben sie auch in Anlageinvestitionen gesteckt. Den Wohnungsbau außen vor gelassen, machten die in Aktien, Fonds & Co investierten Gelder einen eindrucksvollen Sprung von 5,2 Prozent. Angesichts hoher Preise und der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA fielen die Wohnbauinvestitionen hingegen um 6,8 Prozent – der deutlichste Rückgang seit 2010.
Arbeitskosten entwickeln sich schleppend
Die Experten sind überrascht: Die US-Arbeitskosten haben sich im zweiten Quartal 2017 trotz Rekordbeschäftigung etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Arbeitskosten setzen sich zusammen aus den direkten Lohn- und Gehaltskosten und den Lohnnebenkosten wie z. B. Sozialversicherungsbeiträge, Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall sowie betriebliche Altersvorsorge. Der Arbeitskostenindex erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal nur um 0,5 Prozent, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten ein Plus von 0,6 Prozent prognostiziert, nachdem im Vorquartal die Arbeitskosten noch um 0,8 Prozent gestiegen waren.