Lebensmittelproduktion Weniger Verschwendung, mehr Klimaschutz
„Iss Deinen Teller leer, dann gibt es morgen gutes Wetter“, ist eine bekannte Redewendung, um Kindern Respekt vor Nahrungsmitteln beizubringen. Früher ergab sich dieser automatisch aufgrund des knappen Angebots. Im Zuge der Überversorgung im Westen ging er aber irgendwann verloren. Doch spätestens die Klimakrise bringt das Thema wieder auf den Tisch.
Bei der Verringerung der Treibhausgase stehen häufig Branchen wie Energie, Industrie und Transport im Vordergrund. Aber auch im Lebensmittelbereich gibt es hohes Einsparpotenzial. Immerhin ist der Agrarsektor die weltweit zweitgrößte Quelle von CO2-Emissionen.
Maßnahmen zur Verringerung von CO2-Emissionen
Der „Internationale Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung“ am 29. September könnte der ökonomischen und ökologischen Bedeutung der Agrarwirtschaft mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Auf Grundlage der Analysen der gemeinnützigen Organisation Project Drawdown hat die DWS einen Chart erstellt, wonach die Verringerung von Lebensmittelabfällen eine der wirksamsten Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen sei.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Das Thema müsse stärker in den Fokus von Gesellschaft und Politik rücken, betont die DWS. 40 Prozent der weltweit angebauten Lebensmittel werden entweder verloren oder verschwendet – während 2,37 Milliarden Menschen im vergangenen Jahr keinen Zugang zu angemessenen Lebensmitteln hatten.
Diese Herausforderung anzunehmen könne auch handfeste wirtschaftliche Vorteile bringen: Eine Analyse von 700 Unternehmen habe ergeben, dass jeder US-Dollar, der in die Verringerung von Lebensmittelabfällen investiert wird, etwa 14 US-Dollar einspielen kann. Viele Restaurants und Hotelküchen setzen bereits auf künstliche Intelligenz, um Abfälle zu reduzieren, Geld zu sparen und die Gewinne zu steigern. Auch für Anleger können sich daher interessante Möglichkeiten ergeben.