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Aktualisiert am 11.07.2023 - 16:32 Uhrin AktienLesedauer: 3 Minuten

Volksaktie Rendite-Check: Wer 1996 Telekom-Aktien kaufte, hätte heute ...

Die Aktie der Deutschen Telekom wurde zum Volkstrauma. Wer am ersten Tag zugriff und bis heute gehalten hat, machte jedoch immerhin keinen Verlust.
Die Aktie der Deutschen Telekom wurde zum Volkstrauma. Immerhin: Wer am ersten Tag zugriff und bis heute dabei geblieben ist, hat keinen Verlust gemacht | Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer
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Es sollte der Auftakt für eine verheißungsvolle Zukunft sein. Am 18. November 1996 notiert die Aktie der Deutsche Telekom erstmals an der Frankfurter Börse – und löst einen wahren Anleger-Boom im seit wenigen Jahren wiedervereinigten Deutschland aus. 1,9 Millionen Privatanleger greifen beim ersten von insgesamt drei Börsengängen zu. Für knapp ein Drittel von ihnen ist es die erste Aktie überhaupt. 

Sie glauben an die vollmundigen Versprechen des damaligen Telekom-Chefs Ron Sommer. Der erklärt anlässlich des Börsengangs, die T-Aktie werde „so sicher wie eine vererbbare Zusatzrente sein“. Die Hoffnung auf die große Rendite mit der Telekom-Aktie ist groß im Winter 1996.

Begleitet wird der Start zudem mit einer öffentlichkeitswirksamen, millionenschweren Werbekampagne: Der beliebte Tatort-Schauspieler Manfred Krug wirbt für die neue „Volksaktie“. Unvergessen sein Spruch: „Die Telekom geht an die Börse, da geh ich mit.“ Millionen Deutsche tun es ihm gleich. Und werden wenige Jahre später bitter enttäuscht.  

Der schnelle Crash der Telekom-Aktie

Dabei sieht es zunächst danach aus, als würden sich die Prognosen bewahrheiten. Nach einer kurzen Seitwärtsphase zum Auftakt zieht der Kurs nach zwei Jahren rapide an. Im März 2000 notiert die Telekom-Aktie auf ihrem Höhepunkt: 103,50 Euro. Der Ausgabepreis der Telekom-Aktie lag seinerzeit bei 28,50 DM, umgerechnet entspricht das 14,57 Euro. Allerdings verkaufen die wenigsten, der Großteil spekuliert auf noch höher steigende Kurse. Auf noch mehr Rendite mit der Telekom-Aktie. Eine Fehleinschätzung.

Bis 2001 crasht der Kurs der Telekom-Aktie auf unter zehn Euro – ein Wertverlust von 90 Prozent. Das liegt an einer Reihe von Faktoren: Die Anschläge vom 11. September 2001 erschüttern die Welt, die Dotcom-Blase war geplatzt und reißt den gesamten Aktienmarkt in die Tiefe, hinzu kommen hauseigene Skandale, etwa falsch bewertete Immobilien der Telekom. 

Rendite der Telekom-Aktie

Der aktuelle Kurs einer Aktie der Deutschen Telekom liegt bei 19,91 Euro (Stand: 27. Juni 2023). Verglichen mit dem Ausgabepreis von umgerechnet 14,57 Euro ein überschaubarer Gewinn, zumindest auf Sicht von 27 Jahren seit 1995.

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Jedoch wurde vom Unternehmen verlässlich eine Dividende ausgeschüttet. Derzeit liegt die Dividendenrendite der Deutschen Telekom bei etwa 3,5 Prozent. Diese summierte sich in den vergangenen 25 Jahren auf 15,32 Euro je Anteilsschein. Ein wirklicher Dividenden-Wachstumswert ist die Telekom allerdings nicht, wie folgende Grafik zeigt:

So gab es die 0,70 Euro, die das Unternehmen 2023 ausschüttete, bereits 2019. Und 2008, 2009 und 2010 gab es mit 0,78 Euro sogar deutlich mehr. 

Wer übrigens am Tief nach dem Crash im Jahr 2002 eingestiegen ist, hätte inklusive reinvestierter Dividenden rund 120 Prozent Plus gemacht. Klingt erst einmal beeindruckend, ist auf Sicht von so vielen Jahren jedoch überschaubar. 

Zum Vergleich: Hätte man die gesamte Dividende von 1996 bis zum 25. Jubiläum der Telekom-Aktie im November 2021 reinvestiert, wäre man gegenüber dem Ausgabepreis aus dem 1. Börsengang auf ein Plus von 137 Prozent gekommen. Auf den langen Zeitraum von 25 Jahren entspricht das gerade einmal einem Zuwachs von 3,5 Prozent pro Jahr. Mit einem breit gestreuten Dax-Investment hätte man im selben Zeitraum eine Performance von 490 Prozent erreicht. 

Immerhin: Die Zukunft der Deutschen Telekom ist rosig, glaubt man jedenfalls den Analysten der renommierten Bankhäuser. So sieht Goldman Sachs die Telekom-Aktie bei 27,50 Euro, die Berenberg Bank bei 28 Euro und die Deutsche Bank sogar bei 30 Euro.

Ebenfalls lesenswert Die Telekom-Aktie beschädigte das Vertrauen in die Aktienmärkte nachhaltig. Das ist fatal für den langfristigen Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge, sagen die Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

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