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Whisky-Exporte Schottische Hersteller fürchten Brexit

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Premierminister David Cameron könnte bereits im Juni eine Volksbefragung abhalten. Derzeit laufen noch die Verhandlungen über die britischen Forderungen nach EU-Reformen, bei denen es hauptsächlich um eine Einschränkung von Sozialleistungen geht. Noch in diesem Monat könnte eine Einigung erzielt werden. Umfragen zeigen, dass die Abstimmung knapp werden könnte.

Der Diageo-Konkurrent Pernod Ricard unterstützt ebenfalls den gemeinsamen Markt. Der Spirituosenkonzern, der die Whisky- Sorten Glenlivet und Chivas Regal im Sortiment hat, "ist ein pro-europäisches Unternehmen und für die Liberalisierung des Handels überall auf der Welt", erklärte Konzernchef Alexandre Ricardam Donnerstag.

Brexit könnte teuer werden

Es ist nicht leicht, die Kosten eines EU-Austritts genau zu berechnen. Die größte Angst der Whisky-Hersteller besteht jedoch darin, dass die Handelsbeziehungen Großbritanniens nachhaltig gestört werden könnten.

Ein Beispiel: Zwei Drittel der Whisky-Exporte von Diageo gehen in Schwellenländer wie Indien. Das Land fordert Einfuhrzölle von 150 Prozent auf ausländische Weine und Spirituosen - mit die höchsten weltweit. Die Scotch Whisky Association hat mit der EU und der indischen Regierung daran gearbeitet, diese Zölle abzubauen, befürchtet nun jedoch, dass alle Anstrengungen durch einen EU-Austritt der Briten scheitern könnten, sagt Verbandschef David Frost.

Auch wegen des Produktschutzes ist Frost besorgt. Die EU verteidigt ihre geschützten Ursprungsbezeichnungen streng - Champagner muss aus der Champagne kommen, Cognac aus dem Ort gleichen Namens, und Scotch muss eben in Schottland hergestellt werden.

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