Whisky-Exporte Schottische Hersteller fürchten Brexit
Sollte Großbritannien tatsächlich aus der EU austreten, müsste das Land mit dem restlichen Europa neue Handelsverträge aushandeln, was Jahre dauern könnte. Auch bereits existierende Verträge mit dem Ausland müssten von Grund auf neu verhandelt werden, da die EU bei Handelsabkommen als Einheit auftritt und als solche beispielsweise Vereinbarungen mit Ländern wie Südkorea, Mexiko und Kanada getroffen hat und derzeit mit den USA verhandelt.
"Die Faustregel lautet: es ist nicht einfach, den Wert in Geld anzugeben. Auf jeden Fall aber steigen die Kosten in einer Branche, in der der Wettbewerb über die Marge ausgetragen wird", sagt Brad MacKay, Wirtschaftsprofessor an der University of Edinburgh, mit Blick auf den möglichen EU-Austritt der Briten. Die Branche werde "weniger profitabel" sein, fügte er hinzu.
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Großbritannien und die EU: Ein schwieriges Pärchen
Das Verhältnis Großbritanniens zur EU ist jeher durchwachsen, schon seit das Land dem Binnenmarkt 1973 beitrat. Regierungen in London haben immer wieder die Vorzüge für den Handel betont, sind gleichzeitig aber vor einer stärkeren politischen Verknüpfung zurückgeschreckt. So ist Großbritannien weder dem Schengen-Abkommen noch der Eurozone beigetreten.
„Jetzt auch noch aus der EU auszutreten, ist für die Whisky- Anbieter undenkbar. Die Branche hat sehr hart daran gearbeitet, dass Barrieren beseitigt wurde. Den Markt zu verlassen würde jede Menge Probleme schaffen.”
Billy Walker, Mischmeister bei der BenRiach Distillery in der schottischen Region Speyside