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Aktualisiert am 19.08.2016 - 16:50 Uhrin AktienLesedauer: 8 Minuten

Sicher ist sicher Wie die Deutschen anlegen – und was sie scheuen

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Nachholbedarf bei Investment-Grundlagen

Dabei sind Aktien und Fonds ein sinnvolles und ertragreiches Mittel zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge. Laut Christian Siedenbiedel von der FAZ sind sie „das womöglich einzige Finanzinstrument, das in dieser Situation noch ein auskömmliches Einkommen aus dem Ersparten sichern könnte“.

Dennoch halten Deutsche krampfhaft an ihren Giro- und Tagesgeldkonten fest. Gründe für das irrationale Verhalten finden Forscher in der Mentalität, Risiken zu vermeiden, sowie – der wichtigste Faktor – in einem Mangel an wirtschaftlichem Grundlagenwissen.

Analysten des Deutschen Aktieninstituts fanden in einer Studie heraus, dass Deutsche häufig nicht wissen, wie sich die Aktienanlage „mit kleinen Anlagebeiträgen, ohne großen zeitlichen Aufwand und ohne ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse sinnvoll für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge nutzen lässt“. Außerdem können viele Anleger Risiken schlecht einschätzen und haben unrealistische Erwartungen bezüglich des Chance-Risiko-Verhältnisses.

„Fonds können unterschiedliche Assetklassen miteinander kombinieren und so die Antwort auf die niedrigen Zinsen einerseits und das Sicherheitsbedürfnis der Anleger andererseits geben.”

Thomas Richter, BVI

Viele Rechnungen gehen nicht auf

Wer dennoch investiert, tut es häufig mit Immobilien und Gold oder Anleihen und Zertifikaten. Bei Immobilien werden die Risiken allerdings oft unterschätzt und die Renditen überschätzt, berichtet DAS INVESTMENT. Und auch FAZ-Autor Daniel Mohr stimmt in seinem Artikel „Betongold“ zu: Bei Immobilien seien die Kosten oft hoch, die Renditen würden immer kleiner, und die Abwicklung der Fonds aus der letzten Immobilienfonds-Krise sei noch immer nicht abgeschlossen.

Eine weitere beliebte Anlageform sind defensive Produkte. Auch hier herrschen unter Anlegern Irrtümer in Bezug auf die Rendite: Einer Umfrage der Investment-Gesellschaft Natixis Global Asset Management zufolge wollen deutsche Privatanleger keine Risiken eingehen, rechnen aber mit hohen Erträgen. So halten die Befragten eine Jahres-Performance von 10 Prozent bei defensiven Produkten langfristig für realistisch – eine Rechnung, die nicht aufgeht.

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